US-Präsident Joe Biden hat bei einem Wahlkampfauftritt mit scharfen Warnungen vor seinem republikanischen Konkurrenten Donald Trump um die Stimmen schwarzer Wähler geworben. „Mein Vorgänger und seine extremen MAGA-Freunde haben es nun auf Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion in ganz Amerika abgesehen“, sagte Biden am Freitag bei einer Rede im Nationalmuseum für afroamerikanische Kultur und Geschichte in Washington in Anspielung auf die Abkürzung von Trumps Slogan „Make America Great Again“.
Biden warf in seiner Rede in dem 2016 vom damaligen Präsidenten Barack Obama eröffneten Museum dem von Trump dominierten Teil der Republikaner vor, die „Geschichte auslöschen“ zu wollen. „Sie wollen ein Land für manche, nicht für alle“, sagte Biden weiter.
Der US-Präsident kritisierte zudem den aus seiner Sicht „extremen“ Obersten Gerichtshof, in dem derzeit drei von neun Richtern von Trump nominiert wurden. Der Supreme Court hatte in den vergangenen Jahren mehrere stark umstrittene Entscheidungen zum Recht auf Abtreibung, zu Gesetzen zur Diversität und zum Recht auf Wahlbeteiligung getroffen.
Bidens Auftritt war der letzte von einer Reihe von Auftritten, mit denen er den 70. Jahrestag einer historischen Entscheidung des Supreme Court würdigte, mit der die Rassentrennung in US-Schulen aufgehoben wurde. Sie gehören zu einer Reihe von Initiativen Bidens, um sich vor der Präsidentschaftswahl im November gezielt an schwarze Wähler zu richten.
Diese Wählergruppe war beim Urnengang im Jahr 2020 entscheidend für Bidens Wahlsieg über Trump gewesen. Zuletzt hatten mehrere Umfragen aber auf eine Abwendung der Afroamerikaner von Biden hingedeutet.