Berlins Kultursenator kommt als Vertreter der Landesregierung zur Wiedereröffnung eines Kunstzentrums in Moabit. Doch seine Rede wird massiv gestört. Polizeikräfte müssen ihn schützen.
Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU) hat eine Veranstaltung unter Polizeischutz verlassen müssen, nachdem er von einer Menschenmenge bedrängt und beleidigt worden ist. Das teilte die Berliner Polizei mit. Chialo war als Vertreter des Senats am Donnerstagabend bei der Wiedereröffnung des Zentrums für Kunst und Urbanistik in Berlin-Moabit anwesend.
Als er seine Rede vor dem Eingang des Gebäudes begonnen hatte, sammelten sich rund 40 Personen am Rednerpult. Nach Angaben der Polizei trugen sie größtenteils sogenannte Palästinensertücher, skandierten verbotene Parolen und beleidigten den Senator. Zuvor hatte der „Tagesspiegel“ darüber berichtet.
Anschließend habe die Menschenmenge den Senator umringt. Es sei Pyrotechnik gezündet und ein Mikrofonständer, der auf der Treppe zum Rednerpult gestanden hatte, in Richtung des Senators geworfen worden. Davon wurde der Polizei zufolge eine direkt vor dem Senator stehende Frau getroffen.
Der Senator blieb unverletzt
Inzwischen alarmierte Polizeikräfte hätten die Menschenmenge daraufhin von Chialo getrennt und zurückgedrängt. Der Senator habe unter Polizeischutz das Gelände verlassen und sei unverletzt geblieben.
Die Polizei überprüfte anschließend neun Personen. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts ermittelt wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs, des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen, der Beleidigung, der Nötigung sowie des Hausfriedensbruchs.