Werden Schutzmaßnahmen nicht konsequent durchgesetzt, kann sich die Geflügelpest schnell verbreiten. Im Saalekreis wurde der Erreger nun in einem Bestand von 200 Tieren festgestellt.
In einem Geflügelbestand mit etwa 200 Tieren im Saalekreis ist ein Fall der Geflügelpest festgestellt worden. Der Erreger in einem Bestand in Zöschen, einem Ortsteil der Stadt Leuna, sei vom Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt worden, teilte der Landkreis mit. Demnach wurden erforderliche Tierseuchenbekämpfungsmaßnahmen veranlasst – unter anderem wurden 92 Enten sowie 52 Gänse des noch vorhandenen Bestandes getötet.
Neben dem bestätigten Fall in Leuna gibt es nach Angaben des Burgenlandkreises zudem einen Verdachtsfall von Geflügelpest im Tierpark Lützen. „Ein in dem Tierpark verendeter Schwan wird derzeit im Landesamt für Verbraucherschutz untersucht“, erklärte der Landkreis. Das Tier stamme aus einem Teich im Saalekreis – rund zwei Kilometer von dem in Leuna getöteten Geflügelbestand entfernt. Ein Befund des Tieres werde am Freitagmittag erwartet. In der Zwischenzeit sei noch ein zweites kränkelndes Tier verendet.
Der Saalekreis wies Halterinnen und Halter von Geflügel darauf hin, bestimmte Sicherheitsmaßnahmen konsequent umzusetzen. So dürfe Geflügel etwa nur an für Wildvögel unzugänglichen Stellen gefüttert werden. Die Tiere sollten sorgfältig beobachtet werden. Sollten übermäßig viele Tiere sterben oder Krankheitssymptome zeigen, solle sofort ein Tierarzt geholt werden. Bürgerinnen und Bürger sollten dem Veterinäramt zudem Funde von verendeten wildlebenden Wasservögeln oder Greifvögeln melden, hieß es.
Alle Nutzgeflügelarten, aber auch viele Zier- und Wildvogelarten, sind hochempfänglich für eine Infektion mit dem Geflügelpest-Erreger. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit vergehen den Angaben nach nur wenige Stunden bis Tage. Anzeichen der Erkrankung sind unter anderem hohes Fieber, Atemnot, Ausfluss in den Augen und Schnabel oder verminderte oder keine Legeleistung und dünnschalige und verformte Eier. Das Virus ist auf den Menschen nicht übertragbar.