Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich erleichtert gezeigt, dass beim Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden niemand verletzt wurde. „Wir können nur dankbar sein, dass das in den Nachtstunden passiert ist“, teilte er am Mittwoch mit. Er habe Gänsehaut bei der Vorstellung, dass eine Straßenbahn, Autos, Radfahrer oder Fußgänger auf der Brücke gewesen wären. „Es ist glimpflich abgegangen“, erklärte Kretschmer.
Nun müsse geklärt werden, was die Ursache für den Einsturz war. Er habe keinen Zweifel, dass die sächsische Landeshauptstadt das gut machen werde. „Und dann müssen wir uns gemeinsam überlegen, wie man schnell diese Brücke wieder aufbaut.“
Ähnlich äußerte sich Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). „Wir können nur dankbar sein, dass niemand bei diesem schrecklichen Ereignis zu Schaden gekommen ist“, erklärte er. „Jetzt gilt es im ersten Schritt vor allem sicherzustellen, dass ein mögliches Hochwasser an der Elbe mit Blick auf die Trümmerteile keine Gefahren für Menschen oder andere Bauwerke mit sich bringt.“ Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Unwettern, die sich auf den Wasserstand der Elbe auswirken könnten.
Parallel dazu gelte es, die Ursachen zu finden und Szenarien zu entwickeln, wie es jetzt an der Carolabrücke weitergehe, erklärte Hilbert. Am Mittwochvormittag hatte der Abteilungsleiter Brücken- und Ingenieurbauwerke bei der Stadt Dresden, Holger Kalbe, Vermutungen angestellt, dass Korrosion durch Chlorid der Grund für den Einsturz gewesen sein könnte.
Das Unglück ereignete sich am frühen Mittwochmorgen, als sich niemand sich auf der Brücke befand. Der westliche Teil stürzte auf einer Länge von etwa hundert Metern in die Elbe. Auch am Mittwochnachmittag warnte die Feuerwehr noch vor dem möglichen Einsturz weiterer Brückenteile.