Ist man mal eine Familie, wird man sich oft nicht mehr los. Bei „Merz gegen Merz“ ist das ein Glück für die Zuschauer. Die Ex-Partner Anne und Erik bleiben vereint – vor allem in schwierigen Zeiten.
Was ist Familie? Alles Quatsch, sagt Erik. Anne hingegen findet: „Wer schon mal Windeln gewechselt hat, der weiß, Familie bedeutet, man kümmert sich um den Scheiß anderer Leute – weil es einer machen muss.“ Und das kommt ausgerechnet aus den Mündern von zwei Ex-Partnern, die trotz Streit, Trennung und Scheidung immer doch eines geblieben sind: eine Familie.
Im neuen Film der Comedy-Reihe „Merz gegen Merz“ mit Christoph Maria Herbst und Annette Frier in den Hauptrollen geht es natürlich wieder weiter mit dem Zanken, dem Beschimpfen und den Alltagsdramen. Zu sehen ist „Merz gegen Merz – Geheimnisse“ am 12. September um 20.15 Uhr im ZDF oder vorab in der Mediathek.
Dieses Mal wird die Familienstruktur in ihrem Grundfesten erschüttert: Der demenzkranke und etwas verwirrte Vater Ludwig berichtet, dass er eine uneheliche und verheimlichte Tochter hat.
Die verschwiegene Tochter arbeitet gar im Tierheim
Annes Halbschwester heißt auch Anne (gespielt von Anne Weinknecht)- und scheint eine nettere, mitfühlendere, irgendwie vielleicht bessere Version von ihr zu sein. Sie arbeitet sogar in einem Tierheim.
Anne Merz ist nicht nur geschockt von der Enthüllung, sondern muss nun auch um ihr erhofftes Erbe und die Zuneigung ihres Vaters kämpfen. Wen ruft sie in der Not an: einen Menschen, „der nicht durchgedreht ist“. Also Erik. Und der kommt sofort angerast – selbst nach der Trennung und obwohl Anne einen neuen Partner hat, obwohl er gerade unter seinem Single-Dasein leidet und immer mehr Alkohol trinkt.
Der zweite abendfüllende Ableger der Comedy-Serie
Wer in der Vergangenheit verpasst hat, die Reihe „Merz gegen Merz“ zu sehen: Die Comedy-Serie lief über drei Staffeln zwischen 2019 und 2021 im ZDF und drehte sich um die Trennungsabsichten und Familien-Dramen des Damals-noch-Ehepaars Anne und Erik – nach einer Idee des „Stromberg“-Autors Ralf Husmann. 2023 wurde die Serie mit einem ersten Fernsehfilm fortgesetzt – „Merz gegen Merz – Hochzeiten“, die nach der endlich erfolgten Scheidung des Paares ansetzte.
Nun folgt mit „Geheimnisse“ der zweite abendfüllende Film – erneut mit Annette Frier (50, „Klassentreffen“, „Ella Schön“) und Christoph Maria Herbst (58, „Stromberg“, „Lehrer kann jeder“). Dieser Film ist – wie schon die Episoden davor – gefüllt mit Ironie, bissigen Kommentaren, voller Situationskomik und Dialogen mit Schlagkraft – und doch zugleich so berührend, gar tragisch, etwa wenn es um die Demenz von Papa Ludwig geht.
Familie – ist das nun also alles Quatsch? Nein, ganz und gar nicht. Sie ist alles, was bei „Merz gegen Merz“ eben zählt.