Die Füchse starten gegen das Spitzenteam Veszprém in die Königsklasse. Nach einem guten Saisonstart ist das Selbstbewusstsein groß, da stört auch eine böse Klatsche in der Vorbereitung nicht.
Nach gut elf Jahren Abstinenz feiern die Füchse Berlin am Donnerstag ihr Comeback in der Handball-Champions-League. „Wir haben ein gutes Gefühl, sind bereit für diese Aufgabe und freuen uns auf die Stimmung. Das ist etwas Besonderes“, sagte der dänische Olympiasieger Lasse Andersson. Zum Auftakt empfangen die Berliner gleich den ambitionierten ungarischen Meister Veszprém HC (20.45 Uhr/Dyn).
Die Vorfreude ist groß und von Nervosität wollen die Berliner nichts wissen. „Da muss man von Anfang an da sein. Aber das kommt von allein, wenn man in die Halle kommt und die Hymne wird gespielt. Dann kommt diese Energie von selber“, sagte Andersson, der in seiner Karriere mit dem FC Barcelona und Kolding IF schon in der Königsklasse gespielt hat. Das können nicht viele Füchse-Spieler von sich behaupten.
Böse Pleite in der Vorbereitung
Dennoch ist das Thema Erfahrung für Trainer Jaron Siewert eher zweitrangig. „Veszprém hat sie vielleicht in der Champions League, aber sie haben diesen alltäglichen Wettkampf nicht, den wir in der Bundesliga haben. Für uns geht es in jedem Spiel um alles. Was die Wettkampfhärte angeht, haben deutsche Mannschaften einen Wettbewerbsvorteil“, sagte er.
Erst vor zweieinhalb Wochen trafen die Füchse bei einem Testturnier in Halle (Westfalen) auf Veszprém. Da zerlegten die Ungarn die Berliner noch und gewannen 41:32. „Vielleicht unterschätzen sie uns jetzt ja und denken, machen wir wieder mit links“, sagte Siewert. Das Testspiel hat für ihn ohnehin keine Aussagekraft. „Wir wissen, was uns erwartet“, ergänzte er.
Glauben ans Weiterkommen
Nach dem Gewinn des nationalen Supercups und dem gelungenen Bundesligastart gehen die Füchse selbstbewusst in das Spiel. „Wir haben keine Angst. Denn am Ende ist es auch nur ein Handballspiel. Da muss man nicht nervös sein. In der Bundesliga gibt es auch viele Topspiele“, sagte Andersson.
Weitere Gruppengegner der Berliner sind Paris St. Germain, Sporting Lissabon, Dinamo Bukarest, Wisla Plock (Polen), Fredericia Håndbold (Dänemark) und HC Eurofarm Pelister (Nordmazedonien). „Wir haben eine gute Gruppe und viele Möglichkeiten“, sagte Welthandballer Mathias Gidsel.
Bei ihrer ersten Champions-League-Teilnahme in der Saison 2011/12 schafften die Füchse gleich den Sprung ins Final Four. „Und diese Chance haben wir dieses Mal auch, wenn alle gesund bleiben“, prophezeite Gidsel zuversichtlich.