Von Kennedy bis Trump: Historische TV-Duelle: Diese Präsidentschaftsdebatten veränderten den Wahlkampf

Das TV-Duell von Donald Trump und Kamala Harris steht an. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Präsidentschaftsdebatte den Ausschlag in einem knappen Rennen gibt.

Der Countdown zum Duell läuft. In der Nacht zu Mittwoch deutscher Zeit treffen Donald Trump und Kamala Harris in Philadelphia in ihrer ersten (und womöglich einzigen) Präsidentschaftsdebatte aufeinander. Es ist das erste Mal, dass sich die beiden auf einem Podium begegnen. Bei der letzten Präsidentschaftsdebatte im Juni stand für die Demokraten noch US-Präsident Joe Biden auf der Bühne.

Seither hat sich im Wahlkampf einiges getan. Ein Attentat auf Trump, das dieser nur knapp überlebte. Bidens Ankündigung, dass er seine Kandidatur beendet und den Staffelstab an seine Vizepräsidentin weitergibt. Der rasante Aufstieg von Harris, die es innerhalb kürzester Zeit geschafft hat, eine gespaltene Partei zu einen, Rekordspenden einzusammeln und in den Umfragen aufzuholen.

Für beide Kandidaten steht bei der Debatte entsprechend viel auf dem Spiel. Ein Blick in die Geschichte zeigt: Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Fernsehduell den Ausschlag in einem engen Rennen gibt.

Trump-Harris-Duell Vorbereitungen 18.27

TV-Duelle sind echte Highlights im US-Wahlkampf

Seit Jahrzehnten sind Präsidentschaftsdebatten ein fester Bestandteil im amerikanischen Wahlkampf. Den Kandidaten bieten sie eine Chance, ihre öffentliche Wahrnehmung zu stärken und noch unentschlossene Wähler von ihren politischen Visionen für das Land zu überzeugen. Oftmals ist es das größte Publikum ihrer Kampagnen. So schauten rund 51 Millionen Menschen das Biden-Trump-Duell im Juni. Eine Zahl, die am Dienstag noch übertroffen werden könnte. 

Denn das Interesse in dem hochpolarisierten Wahlkampf ist groß. Rund 65 Prozent haben in Umfragen angegeben, das TV-Duell verfolgen zu wollen. Die von ABC-Journalisten moderierte Debatte wird auf mehreren Sendern gleichzeitig übertragen. In New York, Houston und Los Angeles sind Watch-Partys im großen Stil geplant.

Historikern zufolge sind Präsidentschaftsdebatten dann am wichtigsten, wenn es in den Umfragen keinen klaren Spitzenreiter gibt und die unentschlossenen Wähler noch einen großen Teil der Wählerschaft ausmachen. Beides trifft in diesem Jahr zu. 

Jüngste Umfragen in den wichtigen Swingstates deuten auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen von Trump und Harris. Rund zehn Prozent der Wählerinnen und Wähler geben an, noch unentschlossen zu sein. Die Situation erinnert an das knappe Rennen zwischen George W. Bush und Al Gore im Jahr 2000. Damals machten am Ende wenige hundert Wählerstimmen in Florida den Unterschied.

TV-Duell Harris Trump im TV

Für Kamala Harris und Donald Trump geht es um alles

Für Harris bietet das TV-Duell die größte Gelegenheit, den Wählerinnen und Wähler ihre politische Agenda zu präsentieren und einen starken Kontrast zwischen ihr als einstiger Staatsanwältin und dem verurteiltem Straftäter Trump zu zeichnen. Trump wird versuchen, ein Publikum abseits seiner MAGA-Blase zu umgarnen und die Zuschauer zu überzeugen, warum die USA unter der Biden-Harris-Regierung teurer, schwächer und gefährlicher geworden sind.

Seine Berater hoffen, dass Trump eine eigene Version des berühmten Moments von Ronald Reagan in seiner Debatte gegen Jimmy Carter im Jahr 1980 erzeugen kann. Damals fragte Reagan die Fernsehzuschauer, ob es ihnen heute besser ginge als vor Carters Amtsantritt – und gewann wenig später die Wahl.

Das Harris-Team wiederum setzt auf einen ähnlich starken Auftritt ihrer Kandidatin wie in der Vizepräsidenten-Debatte 2020. Damals duldete Harris keine Unterbrechung von ihrem damaligen Kontrahenten Mike Pence, sondern sagte mit Nachdruck: „Jetzt rede ich.“

Es sind jene Szenen, die am Ende den Ausschlag geben können.

Ein Rückblick auf die bedeutsamsten TV-Duelle der amerikanischen Wahlkampfgeschichte.