Im vergangenen Jahr ist in den ländlichen Regionen Brandenburgs der Leerstand erneut gesunken. Die Entwicklung geht aber maßgeblich von Sondereffekten aus.
Die Zahl der leerstehenden Wohnungen in Brandenburg ist weiter zurückgegangen. Wie der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) mitteilte, lag in den Landkreisen und kreisfreien Städten außerhalb des Berliner Umlandes und Potsdam im vergangenen Jahr die Leerstandsquote zum ersten Mal seit 2017 wieder unter der Marke von zehn Prozent. „Mit einer Quote von 9,7 Prozent liegt er so niedrig wie zuletzt 1998“, sagte BBU-Vorständin Maren Kern.
Weniger Leerstand durch Sondereffekte
Die Entwicklung gehe maßgeblich von Sondereffekten aus, betonte Kern. Einer sei etwa die Unterbringung von Geflüchteten. Der Bezug drücke auf dem Papier den Leerstand, sei jedoch häufig nur vorübergehend. Der Leerstand sei noch immer ein großes Problem, so Kern. Es gebe einen hohen Anteil von dauerhaft leerstehenden Wohnungen.
Im Berliner Umland sei vor allem der Neubau erfreulich, ergänzte Kern. In den entsprechenden Städten wurden laut Kern in den letzten fünf Jahren gut 3.300 neue Wohnungen fertiggestellt, mehr als 1.200 davon in Potsdam. Zwischen 2024 und 2028 sollen weitere 3.600 Wohnungen folgen, rund 1.450 davon in Potsdam. Das sei eine gute Nachricht für die Mieter. Trotz des anhaltend starken Zuzugs würde so ein gutes Angebot geschaffen, so Kern.
Auseinanderdriften von Mieten und Inflation
Eine wesentliche Sorge sei bei vielen Vermietern das zunehmende Auseinanderdriften von Miet- und Inflationsentwicklung. „Diese schwache Mietenentwicklung auf einem ohnehin schon niedrigen Niveau ist aus Sicht der Mieterinnen und Mieter natürlich auf den ersten Blick eine gute Nachricht. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass sie die Investitionskraft unserer Unternehmen merklich schwächt und sie dann entsprechend weniger in gutes Wohnen werden investieren können“, stellte Kern dar.
Mit ihren rund 315.000 Mietwohnungen in allen Brandenburger Städten stehen die BBU-Mitgliedsunternehmen nach eigenen Angaben für fast die Hälfte aller Mietwohnungen in Brandenburg