Ein „grandioser Jux in Stahlbeton und Travertin“? 40 Jahre nach ihrer Eröffnung kann bei der Stuttgarter Staatsgalerie davon keine Rede mehr sein. Nun muss das Haus länger schließen.
Auf den Stirling-Bau der Staatsgalerie Stuttgart, vor 40 Jahren als Neue Staatsgalerie eröffnet, kommt eine mehrjährige Sanierungsphase zu. Das Haus in der Stuttgarter Innenstadt werde von 2028 an geschlossen, um vollständig energetisch saniert zu werden, teilte das Wissenschaftsministerium in Stuttgart mit.
Betroffen sind nach Angaben der „Stuttgarter Zeitung“ und der „Stuttgarter Nachrichten“ (Samstag), die zunächst davon berichtet hatten, die komplette Technik, die Lüftung, Strom, Wasser, Sanitär und Dächer.
Während der Sanierungsphase sollen die Kunstwerke aus der Sammlung des 20. und 21. Jahrhunderts im Kunstgebäude am Schlossplatz als Interimsfläche ausgestellt werden. Das Kunstgebäude war zwischen 2021 und 2024 aufwendig saniert worden.
Als „weltweite Attraktion“ war der Stirling-Bau als Neue Staatsgalerie Stuttgart bei der Eröffnung 1984 genauso gepriesen wie geschmäht und unter anderem als „grandioser Jux in Stahlbeton und Travertin“ bezeichnet worden. Heute gilt das Museum des britischen Architekten James Stirling (1924-1992) als eines der bedeutendsten Gebäude der deutschen Postmoderne. In den Räumen sind Werke der klassischen und der neuen Moderne zu sehen.