Reden und reden lassen: Meinungsfreiheit: Pen Berlin debattiert in Brandenburg

Darf man in Deutschland abweichende Meinungen äußern? Und wieso gibt es so viele Missverständnisse? Die Reihe „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“ erreicht Brandenburg.

Gut zwei Wochen vor der Landtagswahl geht die Gesprächsreihe „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“ in Brandenburg in die letzte Runde. Heute gastiert das Format mit den Autoren Ahmad Mansour, Jana Simon und Svenja Flaßpöhler in Eisenhüttenstadt, in den nächsten Tagen folgen dann Veranstaltungen in Cottbus, Frankfurt an der Oder, Schwedt und Ludwigsfelde.

Organisiert werden die „Gespräche über Demokratie und Meinungsfreiheit“ vom Pen Berlin. Die Autorenvereinigung hatte die Tournee durch ostdeutsche Städte Anfang August gestartet, gezielt mit Blick auf die Wahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Für 37 Veranstaltungen hatte Pen Berlin insgesamt 118 Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Journalistinnen und Journalisten, Künstlerinnen und Künstler gewonnen. 

Zur Sprache kam dabei unter anderem die Befürchtung, dass die Meinungsfreiheit inzwischen in Deutschland eingeschränkt sei und etablierte Medien einseitig berichteten – mit Widerspruch auf den Podien oder aus dem Publikum. Darüber hinaus ging es um das Verhältnis zwischen Ost und West, um Unterschiede, Missverständnisse, aber auch um die Normalität.

Als Ziel der Reihe gab Pen-Berlin-Sprecher Deniz Yücel anfangs aus, dass „Menschen miteinander ins Gespräch kommen, die dies nicht für möglich hielten“. Oft werde Meinungsfreiheit mit „Widerspruchsfreiheit“ verwechselt nach dem Motto: Kritik bedeutet canceln. Zugleich sei die Empörungsbereitschaft hoch, verbunden mit der Tendenz, die Grenzen dessen, was man als zulässige Meinungsäußerung erachtet, immer enger zu ziehen.

 

PEN Berlin