Ein Mann wird hinterrücks am DDR-Grenzübergang Bahnhof Friedrichstraße erschossen. Rund 50 Jahre später steht ein Ex-Stasi-Mitarbeiter vor Gericht. Geht der Prozess bald zu Ende?
Im Prozess gegen einen Ex-Stasi-Mitarbeiter zu einem tödlichen Schuss am früheren DDR-Grenzübergang Bahnhof Friedrichstraße zeichnet sich ein schnelleres Ende als zuletzt angekündigt an. Bei dem Verhandlungstag heute (9.00 Uhr) könnte die Beweisaufnahme geschlossen werden, hieß es im Vorfeld vom Gericht. Ist dies der Fall, könnte anschließend mit den Plädoyers begonnen werden. Mit einem Urteil des Landgerichts Berlin wird demnach aber noch nicht gerechnet. Zuletzt waren Fortsetzungstermine bis Mitte November genannt worden.
Angeklagt ist ein heute 80-jähriger Deutscher aus Leipzig. Die Berliner Staatsanwaltschaft wirft ihm heimtückischen Mord vor. Der Angeklagte, damals Oberleutnant, soll am 29. März 1974 den 38-jährigen Polen Czesław Kukuczka am Grenzübergang Friedrichstraße aus zwei Meter Entfernung gezielt von hinten in den Rücken geschossen haben. Die Verteidigerin des Mannes hatte zu Prozessbeginn erklärt, ihr Mandant bestreite die Vorwürfe.