Im Norden Deutschlands wird viel Windenergie erzeugt. Zugleich gibt es dort energieintensive Industrie. Wie das zusammengeht, davon macht sich der Bundespräsident vor Ort ein Bild.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mahnt, dass auf dem Weg zur Klimaneutralität die industrielle Stärke Deutschlands bewahrt werden müsse. Dazu müsse die Energie, die gerade auch in den Bereichen der Grundstoffindustrie gebraucht werde, verfügbar gehalten werden, sagte er bei einem Werksbesuch bei Dow Chemical im niedersächsischen Stade. Es müsse gelingen, „unsere industrielle Kraft zu bewahren, sie nicht zu verlieren.“ Die Transformation könne nur gelingen, wenn beides berücksichtigt werde.
Steinmeier hatte sich vor dem Besuch des Stader Chemiewerks im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe „Werkstatt des Wandels“ gemeinsam mit Niedersachsens Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) in Cuxhaven bei Siemens Gamesa über die Fertigung von Maschinenhäusern für Windparks auf dem Meer informiert.
„Unternehmen wie Siemens und Dow – Leuchttürme mit internationaler Strahlkraft – machen deutlich, dass der Weg anspruchsvoll, aber gangbar ist“, sagte der Bundespräsident. In Cuxhaven habe er neue Windenergieanlagen und Turbinen sehen können, „die weltweit vermarktet werden und die einen hohen Beitrag zur Erzeugung von regenerativer Energie leisten werden“. Der von Dow Chemical betriebene Industriepark in Stade ist einer der größten Stromverbraucher Deutschlands.
„Ich bin sehr froh, dass wir beide Unternehmen – ein energieerzeugendes Unternehmen und ein großes energieverbrauchendes Unternehmen – auf diese Weise zusammengebracht haben“, sagte Steinmeier. Die Transformation der Industrie müsse weitergehen. „Auch wenn in den letzten Wochen und Monaten andere Themen im Vordergrund der politischen Diskussionen standen: Der Kampf gegen den Klimawandel hat sich nicht erledigt.“