Mit der Solarpflicht sollen in Deutschland langfristig Energiekosten gesenkt und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen dadurch verringert werden. Was das für Hausbesitzer und Bauherren bedeutet – wir klären auf.
In Deutschland wurde das Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG) bereits 2021 beschlossen. Dieses sieht vor, die Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um stattliche 65 Prozent zu reduzieren. Das ist ein Kraftakt, der nur mit gemeinsamem Ärmelhochkrempeln bewältigt werden kann. Der beschleunigte Ausbau an erneuerbaren Energien ist dafür unabdingbar. In dem Zuge ist auch die Baubranche gefordert, denn künftig sollen alle öffentlichen Gebäude sowie Neubauten mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach ausgestattet werden. Wie sieht es aber mit dem Hausbestand aus – sind auch Hausbesitzer bald in der Pflicht, Solarenergie mit einer entsprechenden Anlage zu erzeugen und dabei zu helfen, den gesteckten Klimazielen näherzukommen?
Was bedeutet Solarpflicht?
Solarpflicht bedeutet so viel wie eine gesetzlich verbindliche Installationspflicht von Solaranlagen oder gleichwertigen Erzeugern grünen Stroms. Damit soll der Ausbau der erneuerbaren Energien vorangetrieben werden. Die Solarpflicht sieht eine Installation von Photovoltaikanlagen vor allem bei Neubauten oder anstehenden Dachsanierungen vor. Aktuell sind die Regelungen von Bundesland zu Bundesland verschieden. Einige Bundesländer haben bereits eine Photovoltaik-Pflicht für bestimmte Gebäude verankert, in anderen ist das noch Zukunftsmusik oder steckt mitten in der Planung. Eine einheitliche, bundesweite Regelung besteht derzeit noch nicht. Allerdings heißt es im Koalitionsvertrag der Ampelregierung so schön: „Alle geeigneten Dachflächen sollen künftig für die Solarenergie genutzt werden. Bei gewerblichen Neubauten soll dies verpflichtend, bei privaten Neubauten soll es die Regel werden.“
Wird es Pflicht, private Gebäude mit einer PV-Anlage zu bestücken?
Die Pflicht, eine Solaranlage auf dem Dach zu installieren, gibt es bisher nur vereinzelt auf kommunaler Ebene und in der Regel nur für öffentliche oder gewerbliche Gebäude und Neubauten. Bei Bestandsbauten tritt die Pflicht nur dann ein, wenn eine umfassende Dachsanierung nötig ist. Der Weg für eine Solarpflicht auf Bundesebene ist aber von der Koalition geebnet worden, daher ist es nicht verkehrt, sich als Hausbesitzer schon jetzt damit zu befassen.
Um auch im Privatbereich Anreize für die Nutzung kleiner Photovoltaikanlagen zu schaffen, gibt es mit dem neuen Solarpaket der Bundesregierung jetzt weniger bürokratische Hürden bei der Anschaffung, Installation und Inbetriebnahme einer Mini-Solaranlage auf Dach oder Balkon. Die Solarpflicht für private Bauherren soll laut Koalitionsvertrag zwar ebenfalls zur Regel werden, das steht aber aktuell noch in den Sternen. Wer dennoch schon jetzt selber sauberen Strom mithilfe des Sonnenlichts produzieren möchte, kann mit einer einfachen und steckerfertigen Mini-Solaranlage starten und einen Teil des Stromverbrauchs im eigenen Haushalt decken.
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Für wen gilt die Solarpflicht aktuell?
Mittlerweile ist die Solarpflicht in vielen Bundesländern bereits bei Neubauten für Gewerbeimmobilien vorgesehen. Auch öffentliche Gebäude werden vielfach schon mit Photovoltaikanlagen bestückt, um die Energiewende vereint einzuleiten. Da die Solarpflicht aber wahrscheinlich bald bundesweit zum Einsatz kommen wird, ist es auch für private Hausbesitzer durchaus sinnvoll, schon jetzt die Dach-Installation einer PV-Anlage zu erwägen. So sind Hausbesitzer schon einen Schritt weiter und kommen der Solarpflicht zuvor. Und auch steigende Preise bei den Photovoltaik-Anbietern bei bundesweiter Einführung der Solarpflicht lassen sich auf die Weise gekonnt umgehen.
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Kosten einer Solaranlage
Die Kosten einer Photovoltaikanlage hängen von mehreren Faktoren ab. Zunächst kommt es auf die Größe der Anlage an. Bei großen Anlagen ist zudem ein Batteriespeicher zum Speichern der überschüssigen Sonnenenergie sinnvoll, der finanziell ebenfalls ins Gewicht fällt. Und auch für die Montage einer großen Dach-Solaranlage müssen Käufer mit ein paar hundert Euro rechnen. Alles in allem sind Kosten zwischen 5.000 und 15.000 Euro die Norm, Speicher schlagen gern mit weiteren 10.000 Euro und mehr zu Buche. Durch die Kostenersparnis beim Stromverbrauch und die Einspeisevergütung amortisieren sich Anlagen aber meistens nach rund zehn Jahren. Es gibt zudem auch Förderungen und Zuschüsse sowie steuerliche Vorteile beim Kauf einer Photovoltaikanlage.
Solaranlagen als Pflicht?
Auf lange Sicht lässt sich mit einer Photovoltaikanlage bares Geld sparen, egal ob kleines Balkonkraftwerk oder große Dachanlage. Daneben werden CO₂-Emissionen reduziert, dem Klimaschutz wird unter die Arme gegriffen. Die Solarpflicht hat die angestrebten Klimaziele im Visier – aber auch ohne die seitens der Regierung auferlegte Pflicht sollten Hausbesitzer und Bauherren die Möglichkeiten der Solarenergie und ihren Nutzen ins Auge fassen und die Vorteile für das eigene Bankkonto sowie die Umwelt nicht außer Acht lassen.
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