Parteien: Linke bildet Verhandlungsgruppe für Gespräche in Thüringen

Ohne die Linke wird wohl nichts gehen: Bei der Suche nach Mehrheiten wird eine künftige Landesregierung auf die Partei angewiesen sein. Nun hat sich eine Verhandlungsgruppe gebildet.

Die Thüringer Linke hat für die bevorstehenden Gespräche für eine Regierungsbildung eine Verhandlungsgruppe gebildet. Neben den beiden Landesparteichefs Ulrike Grosse-Röthig und Christian Schaft gehören ihr auch Gesundheitsministerin Heike Werner und Landtagspräsidentin Birgit Pommer an, wie aus einem Beschluss des Linke-Landesvorstands hervorgeht, der dpa vorliegt. Die frühere Linke-Chefin Susanne Hennig-Wellsow soll als Beraterin fungieren. 

Rot-Rot-Rot als Alternative

Die Linke von Ministerpräsident Bodo Ramelow ist nach der Abspaltung des Bündnis Sahra Wagenknecht bei der Landtagswahl abgestürzt und nur noch auf Platz vier gelandet. Die zweitplatzierte CDU will nun zunächst Gespräche mit dem BSW und der SPD führen, um Möglichkeiten für eine Koalition auszuloten. Allerdings würde ein solches Bündnis nur auf die Hälfte der Sitze im Landtag kommen und wäre bei der Verabschiedung von Gesetzen auf eine Stimme aus der Linken oder der AfD angewiesen. 

Eine Tolerierung durch die AfD gilt aber als ausgeschlossen, weil die anderen Parteien nicht mit der in Thüringen als rechtsextrem eingestuften Partei zusammenarbeiten wollen. Daher könnte es am Ende auf die Linke ankommen. 

Grosse-Röthig hatte am Mittwoch auch eine rot-rot-rote Minderheitsregierung ins Spiel gebracht, falls sich eine CDU-geführte Landesregierung nicht von der Linken tolerieren lassen wolle.