Frauenfußball: Torhüterin Merle Frohms erklärt Rücktritt aus Nationalteam

Das kommt überraschend: Nach fast sechs Jahren im Nationalteam tritt Merle Frohms von der großen Bühne ab. Künftig will sie sich mehr auf ihren Verein konzentrieren.

Fußball-Nationaltorhüterin Merle Frohms beendet mit sofortiger Wirkung ihre Karriere im DFB-Team. Die 29-Jährige vom VfL Wolfsburg habe den neuen Bundestrainer Christian Wück in einem persönlichen Gespräch darüber unterrichtet, ab sofort nicht mehr zur Verfügung zu stehen, teilte der DFB mit. Frohms lief 52 Mal für die deutschen Fußballerinnen auf, zuletzt im Juli gegen Island. Beim Olympia-Turnier in Frankreich musste sie im Sommer überraschend Ann-Katrin Berger den Vortritt als Nummer eins lassen.

„Bereits seit der WM im letzten Jahr ist die Entscheidung gereift, dass das Olympia-Turnier in Paris mein letztes in der Nationalmannschaft sein wird“, sagte Frohms, die am 6. Oktober 2018 in Essen beim 3:1 gegen Österreich in der Nationalelf debütiert hatte. 2022 feierte sie ihren größten Erfolg mit dem DFB, als Stammtorhüterin wurde sie bei der EM in England Vize-Europameisterin. Auch beim blamablen WM-Vorrundenaus 2023 in Australien lief Frohms bei allen Spielen auf.

Wück: „Ich hätte sehr gerne mit Merle gearbeitet“

„Ich blicke auf sechs erlebnisreiche und unvergessliche Jahre mit zahlreichen Höhen und Tiefen zurück. Mein Land bei zwei großen Turnieren als Nummer eins vertreten zu haben, war mir eine Ehre, aber auch körperlich und mental sehr fordernd“, erklärte die Wolfsburgerin.

Wück und DFB-Sportdirektorin Nia Künzer bedauerten Frohms‘ Entscheidung. „Ich hätte sehr gerne mit Merle gearbeitet und habe ihr das auch in einem persönlichen Gespräch deutlich gemacht“, sagte Wück. Dazu wird es nicht mehr kommen.

Künftig wolle sie sich komplett auf Vizemeister und Pokalsieger VfL Wolfsburg konzentrieren, sagte Frohms. Sie freue sich darauf, „nach intensiven Jahren mit sportlicher Doppelbelastung wieder mehr Zeit für Familie und Freunde zu haben.“