Über Stunden läuft in Berlin ein Polizeieinsatz. Spezialkräfte werden eingeschaltet – der Einsatz endet mit einem Toten. Dieser hatte scheinbar psychische Probleme.
Der 46 Jahre alte Mann, der am Samstag von Spezialkräften der Polizei in Berlin erschossen wurde, hatte wohl psychische Probleme. Er habe unter Betreuung gestanden, sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Sebastian Büchner, der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte der RBB berichtet.
Am Samstagmorgen soll der 46-Jährige auf einem Wohnwagenplatz einen 49-Jährigen mit einer Schusswaffe bedroht haben. „Dem Mann gelang es, den Angreifer zu vertreiben und die Polizei zu rufen“, hieß es in einer Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft. „Der 49-Jährige blieb unverletzt, folgte dem 46-Jährigen und sah, wie dieser in ein Mehrfamilienhaus in der Dreilindenstraße lief.“ Der Tatverdächtige öffnete nicht, so dass die Beamten am Nachmittag gewaltsam in die Wohnung eindrangen.
Mann soll auf Polizisten geschossen haben
Die Einsatzkräfte hätten sich mit richterlichem Beschluss Zutritt zu der Wohnung in Nikolassee verschafft, in der sich der 46-Jährige befunden habe. Daraufhin soll der Mann mit einer Waffe sofort das Feuer eröffnet haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Abend mitteilten. „Polizeikräfte schossen zurück und trafen den Mann tödlich.“ Eine Mordkommission ermittelt.
Wie der 46-Jährige zur Waffe kam, ist nach Angaben von Büchner noch unklar. Die Wohnung des Mannes sei sehr unaufgeräumt gewesen.
Das Wohnhaus steht im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf in der Nähe des Wannsees. In der Nachbarschaft befinden sich vor allem Villen und Einfamilienhäuser. In dem Haus, in dem sich der Mann zurückzog, sind Sozialwohnungen untergebracht. Ein Anwohner sagte einem dpa-Reporter, dass sich darin rund 100 Einzimmerappartements befinden sollen. Neben dem Haus liegt eine Grundschule.