In Thüringens Wäldern haben Schädlinge und Trockenheit erhebliche Schäden angerichtet. Für den Waldumbau werden mehr Forstleute gebraucht.
Angesichts der massiven Waldschäden und des fortschreitenden Klimawandels will die Landesforstanstalt in den nächsten Jahren zusätzliches Personal einstellen. Allein für Aufgaben im Zusammenhang mit neuen EU-Vorgaben seien 20 bis 40 zusätzliche Stellen nötig, sagte der Sprecher der Landesforstanstalt, Horst Sproßmann. „Gleichzeitig wächst auch der betriebliche Aufgabenumfang und macht in etwa den gleichen Stellenbedarf erforderlich.“ Die Förster im Freistaat sind seit Langem dabei, die Thüringer Fichtenwälder zu klimaresistenten Mischwäldern umzugestalten.
Thüringenforst erhält seit einigen Jahren zusätzliche Mittel aus dem Landeshaushalt für den Waldumbau und die Beseitigung der massiven Schäden, die Dürre und Schädlinge wie der Borkenkäfer angerichtet haben. Laut Forstministerium wurden seit 2018 fast 22 Prozent der Waldfläche in Thüringen geschädigt. Vor allem die Dürresommer von 2018 bis 2020 setzten insbesondere den Fichten massiv zu. Diese Baumart wird nach Einschätzung der Landesforstanstalt höchstens noch im Thüringer Wald eine Zukunft haben. Aus den Wäldern des Thüringer Beckens wird sie in den nächsten Jahrzehnten wahrscheinlich gänzlich verschwinden.
Die Landesregierung hatte im Sommer 2019 auf die komplexen Waldschäden reagiert und einen Aktionsplan beschlossen. Über dieses Programm stehen bis 2030 rund 500 Millionen Euro unter anderem für den Landes-Forst und als Fördermittel für private Waldbesitzer zur Verfügung. Nach Ministeriumsangaben wurden bislang etwa 215 Millionen Euro davon ausgegeben.
Private Forstunternehmen als unverzichtbare Partner
Mithilfe dieser zusätzlichen Landesmittel wurden laut Sproßmann bereits 90 Stellen beim Forst geschaffen, die auch besetzt wurden. Derzeit gebe es bei der Landesforstanstalt 1.370 Stellen, von denen etwa 50 unbesetzt seien. Das betreffe alle Laufbahnen. Ein Grund dafür sei, dass Personal in den Ruhestand gegangen sei. Diese Stellen würden derzeit gezielt offen gehalten, um sie demnächst mit eigenen Auszubildenden besetzen zu können. Der Forst habe jüngst eine „Ausbildungsoffensive“ gestartet, sagte Sproßmann.
Gleichwohl in den nächsten Jahren mehr Personal eingestellt werden soll, geht nach Angaben Sproßmanns im Staatswald ohne die Unterstützung privater Forstunternehmen kaum etwas. Mehr als 80 Prozent der Arbeiten beim Forst würden mit ihrer Hilfe ausgeführt, sagte Sproßmann.