Am Sonntag wird in Sachsen gewählt, der Wahlkampf geht zu Ende. Mit Blick auf die Wahlen demonstrieren vielerorts Menschen für Demokratie und Toleranz.
Der Wahlkampf in Sachsen biegt einen Tag vor der Landtagswahl auf die Zielgerade ein. In Leipzig beendet die Linken-Spitzenkandidatin Susanne Schaper ihren Wahlkampf. Die anderen größeren Parteien hatten ihren Wahlkampf bereits am Freitag abgeschlossen und mit ihrem Spitzenpersonal um Stimmen geworben. Im Freistaat sind am Sonntag etwa 3,3 Millionen Menschen an die Wahlurnen gerufen.
Ausgang ist offen wie nie
Der Ausgang ist so offen wie noch nie. Wie vor fünf Jahren liefern sich CDU und AfD in Wahlumfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. SPD, Grüne und Linke müssen um einen Wiedereinzug in das Parlament bangen. Und mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ist ein neuer Player auf der politischen Bühne erschienen. In den Wahlumfragen ist das BSW mit Werten von bis zu 15 Prozent klar drittstärkste Kraft.
Demonstrationen für Toleranz und Demokratie
Am Vortag der Wahl wollten Bündnisse in Görlitz, Zwickau und Dresden mit Blick auf die Wahlen für Toleranz und Demokratie demonstrieren. Alleine zur Kundgebung in der Landeshauptstadt waren nach Polizeiangaben rund 8.000 Menschen angemeldet. Es werde einen entsprechenden Polizeieinsatz geben, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Mehr als 70 Vereine, Kollektive und Gruppen wollen vor der Landtagswahl ein Zeichen für Solidarität, Vielfalt und Demokratie setzen.
CDU und AfD ringen um Wahlsieg
Die CDU hat den Wahlsieg als Ziel ausgerufen. „Die CDU muss gewinnen, Michael Kretschmer muss gewinnen. Wir spielen hier auf Sieg“, hatte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann gesagt. Ministerpräsident Kretschmer sei so beliebt, weil er zeige, wo es hingeht, und Führungsqualitäten habe. „Er steht zu seiner Meinung. Er hat Haltung. Genau solche Persönlichkeiten braucht dieses Land“. Kretschmer sei ein „Volksvertreter im wahrsten Sinne des Wortes“.
Die AfD-Spitze erwartet bei der Landtagswahl Rückenwind für die Bundestagswahl 2025. „In Sachsen, in Thüringen und später in Brandenburg wird die Zukunft Deutschlands entschieden“, hatte Co-Vorsitzende Alice Weidel bei einer Wahlkundgebung der sächsischen AfD in Görlitz gesagt.
Daten zur Landtagswahl
In Sachsen treten 19 Parteien zur Wahl an. Insgesamt gibt es 60 Wahlkreise. Die Wähler dürfen zwei Kreuze machen. Mit der Erststimme wird ein Direktkandidat im jeweiligen Wahlkreis gewählt, mit der Zweitstimme oder Landesstimme eine Partei. Im Landtag sind insgesamt 120 Sitze zu vergeben, davon 60 Direkt- und 60 Listenmandate. Durch Überhang- und Ausgleichsmandate könnte die Zahl noch steigen.
Die Wahllokale öffnen am Sonntag um 08.00 Uhr und schließen um 18.00 Uhr. Derzeit besteht der Landtag aus fünf Fraktionen: CDU, AfD, Linke, Grüne und SPD. CDU, Grüne und SPD bilden die Regierungskoalition. AfD und Linke befinden sich in der Opposition.