Die geplante Chip-Fabrik von Intel in Magdeburg ist riesiges Projekt: Mehr als 2000 Seiten hat der Antrag für die Baugenehmigung des 30-Milliarden-Vorhabens. Aber Verbände und Kommunen haben Bedenken.
Verbände und Kommunen kritisieren Pläne für den hohen Wasserverbrauch der geplanten Chip-Fabriken von Intel bei Magdeburg. Sie forderten bei einem Erörterungstermin zu den Bebauungsplänen am Mittwoch unter anderem eine nachhaltige und ressourcenschonende Wasserversorgung. Das Unternehmen hatte angegeben, rund 18.000 Kubikmeter Wasser täglich für den Betrieb von zwei Chip-Fabriken zu benötigen. Dies entspricht rund der Hälfte des gesamten Wasserverbrauchs der Landeshauptstadt Magdeburg.
Kritik kommt neben Umweltverbänden vor allem von der Gemeinde Burgstall im Landkreis Börde. Ungeachtet sinkender Grundwasserstände sei eine verstärkte Grundwasserförderung geplant, sagte Christian Kroll, der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde. Es gebe bereits eine Grundwasserabsenkung in der Gemeinde. „Wir haben Risse in den Häusern, wir haben Schäden in der Forstwirtschaft, die Bauern haben Nachteile.“ Die Gemeinde sei nicht gegen den Intel-Bau, aber könne nicht die Leidtragende sein. Die Pläne, wie möglicherweise auch Wasser aus der Elbe genutzt werden könne, seien nicht konkret genug.
Kommune fürchtet weiteres Absinken des Grundwassers
Die Trinkwasserversorgung Magdeburg (TWM) wies darauf hin, dass für die aktuell geplante Ausbaustufe mit zwei Chip-Fabriken genügend Wasser zur Verfügung stehe. „Der Bedarf von Intel ist mehr als ausgeglichen“, sagte Geschäftsführer Alexander Ruhland. Pläne der Stadt Magdeburg sehen vor, ein altes Wasserwerk nördlich von Magdeburg in der Colbitz-Letzlinger Heide zu reaktivieren.
Beim Landesverwaltungsamt waren nach der öffentlichen Auslegung der Planungsunterlagen 13 Einwendungen eingegangen. Bedenken meldeten demnach unter anderem Nabu und BUND an, sowie weitere Umweltschutzorganisationen und Einzelpersonen. Neben der Wasserversorgung ging es auch um Fragen des Boden-, Natur- und Artenschutzes, etwa von Feldhamstern und Feldlerchen. Das Landesverwaltungsamt prüft nach dem öffentlichen Erörterungstermin die Einwände und wird dann über den Antrag des US-Unternehmens entscheiden.