Nachhaltigkeit: Nur wenige NRW-Städte bieten Zuschüsse für Stoffwindeln

Stoffwindeln reduzieren im Vergleich zu Wegwerfwindeln deutlich Müll. Damit sind sie umweltschonender. Das unterstützen einige NRW-Kommunen mit Zuschüssen. Allerdings sind kaum große Städte dabei.

In Nordrhein-Westfalen bezuschussen vor allem kleinere Städte die Verwendung von Mehrwegwindeln. Von den zehn einwohnerstärksten NRW-Städten unterstützt nur Wuppertal die Anschaffung von Stoffwindeln, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeigt. Dort erhalten Eltern nach Angaben der Stadt einmalig einen Zuschuss von 100 Euro für den Kauf von Stoffwindeln. 

In Köln, Düsseldorf, Essen, Duisburg, Dortmund, Münster, Bielefeld und Bonn wird kein solcher Zuschuss gewährt. Zu den Kommunen, die den Kauf von Stoffwindeln fördern, gehören etwa die Städte Detmold, Kevelaer, Nettetal und Rheda-Wiedenbrück, die Gemeinden Hiddenhausen, Herzebrock-Clarholz und Wachtendonk sowie der Rhein-Kreis Neuss. Die Unterstützung muss beantragt werden und unterscheidet sich je nach Kommune.

Unterschiedliche Zuschüsse 

In Detmold gibt es etwa einmalig 13 Euro für die Erstanschaffung und danach einen Zuschuss von 8 Euro pro Monat. Rheda-Wiedenbrück zahlt Eltern 75 Euro pro Jahr bis zum vollendeten dritten Lebensjahr ihres Kindes. Die Gemeinde Herzebrock-Clarholz gewährt einen Zuschuss in Höhe von 128 Euro. Die Stadt Kevelaer unterstützt mit einem einmaligen Zuschuss von 25 Prozent der Anschaffungskosten bis maximal 100 Euro. 

In Nettetal wird Familien mit dortigem Wohnsitz unter Vorbehalt der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel ein jährlicher Zuschuss in Höhe von 70 Euro gewährt. „Der Zuschuss soll bei Familien mit Kleinkindern ein Bewusstsein zur Abfallvermeidung schaffen, statt der Wegwerfwindeln wiederverwendbare Stoffwindeln zu gebrauchen“, heißt es von der Stadt. Die Gemeinde Hiddenhausen zahlt fünf Euro monatlich an Zuschuss.

Anreiz für nachhaltiges Verhalten

Der Rhein-Kreis Neuss fördert die Anschaffung von Stoffwindeln nach eigenen Angaben einmalig mit bis zu 200 Euro. Damit solle das Abfallaufkommen gesenkt und ein Anreiz für nachhaltiges Verhalten gesetzt werden, heißt es von der Stadt. In der Gemeinde Wachtendonk gibt es maximal 75 Euro für die erstmalige Beschaffung von Mehrwegwindel-Systemen. 

Laut Bundesumweltministerium werden in Deutschland 95 Prozent aller Babys mit Einwegwindeln gewickelt. Wiederverwendbare Windeln bestehen in der Regel aus mehreren Stoffen – einem saugfähigen Innenmaterial und einer Windelhose für außen. Zu kaufen gibt es sie als mehrteilige Systeme mit Außen- und Innenwindel oder als einteiliges Modell.