Der überraschende Abgang von Robin Gosens wirbelt bei den Berlinern die Mannschaftsaufstellung durcheinander. Trotzdem kann Trainer Svensson bei seinem Heimdebüt jubeln.
Auch ohne Robin Gosens hat Union Berlin Rückkehrer FC St. Pauli einen Fehlstart in die Fußball-Bundesliga beschert. Der deutsche Nationalspieler, Rekordeinkauf und Topscorer der Köpenicker, verließ auf dem letzten Drücker die Eisernen nach nur einer Spielzeit und stand dementsprechend auch beim 1:0 (1:0)-Erfolg nicht mehr Kader. Vor 22.012 Zuschauern im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei avancierte Stürmer Benedict Hollerbach mit seinem Tor in der 34. Minute zum Spieler des Abends.
Überrascht vom Gosens-Wechsel wurde auch Union-Geschäftsführer Horst Heldt. „Bis zehn nach vier bin ich davon ausgegangen, dass Robin heute auf dem Platz steht und spielt. Dann kam die Nachricht und dann haben wir das umgesetzt“, sagte er kurz vor dem Heimspielauftakt bei DAZN. Wohin es Gosens zieht und zu welchen Konditionen, verriet Heldt nicht. Berichten zufolge soll die AC Florenz der neue Verein sein. Die Toskaner hatten am Donnerstag die Gruppenphase der Conference League erreicht und spielen im Gegensatz zu Union international.
Erstes Duell beider Vereine in der Bundesliga
Durch den Abgang Gosens rückte die Verpflichtung des serbischen Angreifers Andrej Ilic in den Hintergrund, den die Berliner für eine Saison vom französischen Erstligisten OSC Lille ausleihen. Während der 24-Jährige das Spiel seiner neuen Mannschaftskameraden noch von außen betrachten konnte, kam der ebenfalls neu verpflichtete Tom Rothe zu seinem Debüt und bot auf der Gosens-Position eine ansprechende Leistung.
Allerdings war beim ersten Aufeinandertreffen beider Vereine in der höchsten deutschen Spielklasse Kampf auf beiden Seiten Trumpf, Torchancen blieben Mangelware. Umso überraschender fiel die Führung durch Hollerbach nach einer Ecke. Der Stürmer zog aus rund 18 Metern ab und hatte Glück, dass der Ball noch unhaltbar für St. Paulis Schlussmann Nikola Vasilj abgefälscht wurde.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb es ein Kampfspiel, bei dem die Gastgeber etwas dominanter wirkten, ohne aber gefährlich vor dem Hamburger Tor aufzutauchen. Union-Verteidiger Danilo Doekhi verfehlte mit einem Schlenzer in der 51. Minute knapp das Tor von St. Pauli.
Etwas mehr Schwung erhielten die Gäste durch die Einwechslung von Elias Saad und Oladapo Afolayan. Die beiden Aufstiegshelden brachten Tempo über die Außenbahnen. Zwar besaß St. Pauli nun mehr Spielanteile, ein Tor gelang den Gästen trotz vierminütiger Nachspielzeit aber nicht mehr. Die letzte Chance vereitelte Unions Torwart Rönnow.