Sie sollen ununterbrochen aufmerksam sein – obwohl fast nie etwas passiert. Und wenn etwas Ernstes passiert, haben sie ihre Arbeit nicht gut gemacht.
Sie heißen Leibwächter, Bodyguards oder offiziell Personenschützer des Berliner Landeskriminalamtes (LKA) – 200 davon gibt es in der Hauptstadt. Sie beschützen den Regierenden Bürgermeister und die Innensenatorin, ausländische Botschafter, Vertreter der Jüdischen Gemeinde und andere gefährdete Menschen, die in Berlin leben oder die Stadt besuchen. Nach einem Attentat 1974 auf den Kammergerichtspräsidenten Günter von Drenkmann wurde der Personenschutz in Berlin als eigenständiges Kommissariat gegründet, damals mit elf Leibwächtern. Am Freitag feierte die Polizei im Roten Rathaus zusammen mit vielen ihrer Schutzpersonen das 50-jährige Jubiläum.
Die Polizei erklärte: „Sie schützen Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft und andere gefährdete Personen, reisen dafür mitunter um die halbe Welt und sind bereit, ihr Leben und ihre Gesundheit für andere aufs Spiel zu setzen.“ Zu den größten Herausforderungen zählte derzeit die steigende Anzahl von Schutzpersonen und die Nachwuchsgewinnung. Keine andere Landespolizei habe so viele Personen zu schützen wie die Polizei Berlin. In Berlin ist zugleich das Bundeskriminalamt (BKA) der Bundespolizei zuständig für den Schutz der Bundespolitiker.