Kriminalität: Mehr Schaden durch Trickstraftaten im Nordosten

Ältere Menschen werden immer wieder Opfer von Trickbetrügern. Der Schaden war in diesem Jahr bereits beachtlich in MV. Das Landeskriminalamt nennt zwei wesentliche Gründe dafür.

Der Schaden durch sogenannte Trickstraftaten ist im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern weiter gestiegen. Dieser lag 2023 bei rund 4,7 Millionen Euro und damit etwa 700.000 Euro mehr als noch 2022, wie das Landeskriminalamt (LKA) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. 

2021 lag der Schaden noch bei rund 3,5 Millionen Euro, 2019 und 2020 bei jeweils unter 2 Millionen Euro. Der durchschnittliche Schaden stieg ebenfalls und lag im vergangenen Jahr bei knapp 2.000 Euro pro Fall, in den beiden Jahren zuvor waren es jeweils rund 1.300 Euro. 

Enkeltrick oft eine Methode

Bei diesen Fällen handelt es sich laut LKA um Straftaten zum Nachteil älterer Menschen. Ziel sei dabei, Bargeld oder Wertgegenstände zu erlangen. Oftmals wird demnach der sogenannte Enkeltrick angewendet. Bei dieser Masche geben sich Täter als Enkel der Opfer aus, um an Beute zu gelangen. 

2023 kam es im Nordosten den Angaben zufolge zu 721 vollendeten Taten, rund 100 mehr als noch ein Jahr zuvor. Bei mehr als 1.600 Fällen blieb es laut LKA bei versuchten Trickstraftaten, 2022 waren es noch mehr als 2.500 Fälle. 

LKA nennt zwei Gründe für Anstieg

Bis Ende Juli dieses Jahres kam es demnach im Nordosten zu rund 450 vollendeten und weiteren 570 versuchten Taten, bei denen die Geschädigten mindestens 60 Jahre alt waren. Die Schadenssumme liegt bei rund 3,6 Millionen Euro. Im bisherigen Jahr sei diese Summe stark angestiegen, hieß es. 

Das LKA nannte zwei Gründe dafür. Zum einen wegen zunehmender Fälle von sogenannten Lovescamms. Dabei erstellen Betrüger beispielsweise auf Social-Media-Plattformen oder Dating-Apps gefälschte Profile, um an Geld zu gelangen. Zum anderen würden Straftaten im Zusammenhang mit Kryptowährungen zunehmen. Eine Kryptowährung ist ein digitales Zahlungsmittel.