Die Stadt nennt sie „Mega-Ausstellung“, denn sie findet an vier Orten in Lutherstadt Wittenberg statt. Die Ausstellung zu Ehren der Malerin Thea Schleusner ist eine Werkschau gegen das Vergessen.
Der in Lutherstadt Wittenberg geborenen Malerin und Illustratorin Thea Schleusner (1879-1964) widmet ihre Geburtsstadt eine mehrmonatige „Mega-Ausstellung“. Sie wird bis 12. Januar 2025 an gleich vier Orten zu sehen sein – im Alten Rathaus, im Museum im Zeughaus, in der Stiftung Christliche Kunst und in der Cranach-Stiftung, wie die Stadt mitteilte.
Präsentiert würden mehr als 280 Werke aus Privatsammlungen und rund 50 Leihgaben aus öffentlichem Besitz. Es sei die erste Retrospektive auf Schleusners Schaffen, hieß es.
Die Werkschau „Ein Leben für die Kunst. Die expressiv-symbolistischen Welten der Thea Schleusner“ ist eine Initiative der in Berlin ansässigen „Naser Stiftung der (wieder)entdeckten Kunst“, wie es hieß. Sie habe es sich zum Ziel gesetzt, Künstlerinnen und Künstler des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts vor dem endgültigen Vergessen zu bewahren und ihre Kunst zu zeigen.
Der Naser Stiftung zufolge malte Schleusner im Rentenalter etliche ihrer im Zweiten Weltkrieg verloren gegangenen Bilder nach Fotovorlagen zum Teil detailgetreu neu. Als Künstlerin bewegte sie sich den Angaben zufolge zwischen Expressionismus, Neuer Sachlichkeit und Symbolismus. Ihre Arbeiten seien ausdrucksstark und von einzigartiger Formsprache und Farbigkeit, hieß es. Zeit ihres Lebens sei sie eine gefragte Porträtmalerin gewesen, bildete etwa Albert Einstein und Emil Nolde ab. Schleusner starb vor 60 Jahren in Berlin.