Die Anzucht wärmeliebender Pflanzen ist im Gewächshaus deutlich einfacher als im Freien. Doch was tun, wenn kein Garten vorhanden ist? Alternativ können Sie auch auf den Balkon ausweichen – sofern er die wichtigsten Voraussetzungen erfüllt.
Ein Gewächshaus bringt gleich mehrere Vorteile mit sich: Es bietet Platz für mehrere Pflanzen und schützt diese vor Wind und Regen, aber auch kalten Temperaturen. Hinzukommt, dass Sie mit der Aussaat viel eher beginnen können, als es in unseren Gefilden normalerweise üblich ist (und länger ernten) – vorausgesetzt, Ihr Balkon erfüllt alle wichtigen Kriterien. Welche das sind und was Sie vor der Anschaffung wissen müssen, wird in diesem Artikel erläutert. Zudem verraten wir Ihnen, welche Pflanzen für ein Gewächshaus besonders gut geeignet sind und welche Tipps eine ertragreiche Ernte fördern.
Die wichtigsten Voraussetzungen für Ihren Balkon
Damit ein Gewächshaus die nötige Wärme speichern und an Ihre Pflanzen abgeben kann, braucht es vor allem eins: Sonne. Sprich, ein Balkon, der sich hauptsächlich im Schatten befindet, ist weniger gut geeignet. Im Umkehrschluss muss man jedoch sagen, dass zu viel Sonne auch kein Garant für eine ertragreiche Ernte ist. Das hängt jedoch immer davon ab, welche Pflanzen ausgesät werden sollen. Daher sollten Sie sich im Vorfeld erkundigen, wie viel Licht (oder Schatten) für die gewünschte Anzucht nötig ist.
Neben der Ausrichtung Ihres Balkons spielt auch das Gewicht des Gewächshauses eine wichtige Rolle bei der Anschaffung. Je nachdem, ob Sie sich für ein Modell aus Plastik oder Holz entscheiden, wiegt das Gewächshaus unterschiedlich viel. Hinzukommt auch noch das Gewicht der Pflanzen und der Erde. Abhängig davon, wie stark Ihr Balkon bereits beladen ist, sollten Sie sich über die maximale Belastung erkundigen. Und auch die Höhe ist nicht zu unterschätzen, da es hier – aus rechtlichen Gründen – oftmals feste Regularien gibt.
Diese Gewächshäuser eignen sich für den Balkon
1. Gewächshaus mit Etagen
Für den Balkon besonders gut geeignet ist ein Foliengewächshaus. Wir der Name schon vermuten lässt, besteht es lediglich aus ein paar rostfreien Stahlrohren, um die eine witterungsbeständige Plastikfolie gespannt wurde – dadurch ist das Modell ein echtes Leichtgewicht. Es gibt unterschiedliche Größen, daher sollten Sie sich im Vorfeld überlegen, ob Sie lieber ein hohes Gewächshaus mit mehreren Etagen bevorzugen oder lieber ein ebenerdiges, flaches Gewächshaus inklusive UV-beständiger, wasserdichter PE-Plane (wiegt jeweils ca. 3 kg).
2. Gewächshaus aus Holz
Deutlich teurer in der Anschaffung hingegen ist ein flaches oder hohes Gewächshaus aus Holz, wie zum Beispiel Tanne (FSC zertifiziert). Dadurch ist das Modell nachhaltiger und langlebiger, aber mit 13 Kilogramm Eigengewicht auch wesentlich schwerer. Dafür ist jede Etage aber auch extrem belastbar: Bis zu 15 Kilogramm hält jede Ablage problemlos aus, die im Übrigen auch höhenverstellbar ist. Die Fenster hingegen bestehen aus transparentem Polycarbonat, welche laut Hersteller für eine optimale Lichteinstrahlung sorgen.
3. Gewächshaus für hohe Pflanzen
Auch bei diesem Modell handelt es sich um ein hohes Foliengewächshaus für den Balkon, mit dem einzigen Unterschied, dass es keine Einlegeböden besitzt und dadurch mehr Platz für große Pflanzen bietet – wie zum Beispiel Tomaten, Gurken oder Paprika. Durch die warme und feuchte Umgebung im Inneren gedeihen die Setzlinge besonders gut, da sie vor Schädlingen geschützt sind. Zudem besitzt das Gewächshaus eine hohe Lichtdurchlässigkeit. Damit die Blüten von Bienen bestäubt werden können, ist die wasserdichte Folie aufrollbar. Dadurch können Sie selbst entscheiden, wann und wie lange Ihre Pflanzen an der frischen Luft bleiben.
4. Begehbares Gewächshaus
Wenn Sie einen großen Balkon besitzen oder auch eine großzügige Terrasse, können Sie sich auch für ein begehbares Gewächshaus (aus Folie, wiegt 11 kg) entscheiden. Es ist das mit Abstand größte Modell dieser Serie und hat den Vorteil, dass nicht nur Ihre Pflanzen hineinpassen – sondern auch Sie selbst. Dadurch können Sie sich tagtäglich einen besseren Eindruck davon verschaffen, wie es Ihren grünen Schützlingen geht. Hinzukommt, dass in dem Gewächshaus sehr viel Platz für unterschiedliches Saatgut vorhanden ist.
Welche Pflanzen eignen sich für Gewächshäuser?
Nicht jede Pflanze mag es warm und feucht, daher sollten Sie sich vor der Anschaffung eines Gewächshauses für den Balkon überlegen, was Sie züchten möchten. Besonders gut eignen sich Radieschen, da sie sehr pflegeleicht sind und schon nach wenigen Wochen geerntet werden können. Sie mögen es sonnig, vertragen aber auch halbschattige Plätzchen gut. Zu den weiteren Pflanzen, die Sie in einem Gewächshaus erfolgreich züchten können, zählen (neben Tomaten) auch Gurken und Kartoffeln, Zucchini und Zuckererbsen.
Diese Tipps fördern eine ertragreiche Ernte
Sonnenstrahlen allein reichen nicht aus, damit Ihre Pflanzen wachsen. Die folgenden Tipps sollen Ihnen bei der Anzucht helfen:
Ist Ihr Balkon Richtung Süden ausgerichtet, erfüllt er ideale Bedingungen für ein Gewächshaus. Trotzdem sollten Sie bedenken, dass Ihre Pflanzen nicht zu viel Sonne tanken dürfen – achten Sie auf ein ausgewogenes Licht-Schatten-Verhältnis, damit alle Gemüsesorten optimal heranreifen.Da sich die Luft im Inneren des Gewächshauses staut, ist es wichtig, darin regelmäßig zu lüften. Sorgen Sie für eine gute Durchlüftung, sind Ihre Pflanzen weniger anfällig für Krankheiten. Im Idealfall versorgen Sie Ihre Setzlinge in regelmäßigen Abständen mit frischem Sauerstoff.Möchten Sie Gemüse züchten, sollten Sie keine gewöhnliche Blumenerde verwenden. Nehmen Sie stattdessen eine spezielle Tomaten- oder Gemüseerde: Sie versorgt Ihre grünen Schützlinge mit den wichtigsten Nährstoffen und unterstützt eine bessere Durchlüftung der Wurzeln.Zu guter Letzt spielt auch die Größe der Blumentöpfe eine wichtige Rolle bei der Ernte. Achten Sie darauf, dass die Gefäße mindestens zehn Liter Erde fassen, damit Ihre Pflanzen genügend Platz für ihre Wurzeln haben. Alternativ können Sie auch ein kleines Hochbeet anlegen.
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