Der Schiffsunfall im Oktober 2023 hatte schwere Folgen. Mehrere Männer starben, die „Verity“ sank. Zehn Monate später nähern sich die Arbeiten zur Bergung des Wracks dem Ende.
Die Vorbereitungen für die Bergung des gesunkenen Frachters „Verity“ schreiten voran. Das in zwei Teile geschnittene Wrack soll in den kommenden Tagen gehoben werden, wie eine Sprecherin der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt in Bonn mitteile. „Im ersten Schritt wird das Heck geborgen, im Anschluss daran der Bug“, hieß es in der Mitteilung. Die Vorbereitungen am Heck sind demnach abgeschlossen.
Unter dem Wrackteil sind inzwischen Hebeketten befestigt, die mit den Hebeschlingen eines Schwimmkrans verbunden werden. Zudem haben Taucher Pumpen ins Wrack gebracht, um das Gewicht während des Hebens reduzieren zu können. Für die Bergung ist der Behörde zufolge einer der stärksten Schwimmkräne Europas im Wrackgebiet eingetroffen. Der Schwimmkran Hebo Lift 10 kann demnach bis zu 2.200 Tonnen heben.
Unfall mit tödlichen Folgen
Am 24. Oktober 2023 stießen das Küstenmotorschiff „Verity“ und der Frachter „Polesie“ in der Deutschen Bucht südwestlich von Helgoland zusammen. Die unter der Flagge Großbritanniens fahrende, 91 Meter lange „Verity“ sank. Die Behörden gehen davon aus, dass fünf Seeleute bei dem Unglück ums Leben kamen. Der Kapitän wurde tot geborgen, vier Seeleute werden noch vermisst. Zwei Seeleute wurden gerettet. Das Wrack liegt in einer Wassertiefe von knapp 40 Metern und ist eine Gefahr für die Schifffahrt.
Experten sollen für Sicherheit sorgen
Am Freitag soll ein niederländischer Schleppverband bestehend aus einem Schlepper und einer sogenannten Transportbarge im Wrackgebiet eintreffen. Wegen der Bergung gilt rund um den Ort ein Sperrgebiet mit einem Radius von einer Seemeile. Die beiden Wrackteile sollen auf der Transportbarge gesichert und dann in die Niederlande geschleppt und fachgerecht entsorgt werden.
„Ein äußerst komplexes und anspruchsvolles Vorhaben geht jetzt in die Zielgerade“, sagte der Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen- und Schifffahrt, Eric Oehlmann, laut Mitteilung. „Alle nautischen und technischen Experten stehen in engem Kontakt und werden für größtmögliche Sicherheit sorgen.“