Einfach nur Bücher ausleihen – das war gestern. Moderne Bibliotheken bieten Platz für Gespräche, zum Ausruhen oder Lernen. Eine Bücherei hat sich mit ihrem Konzept nun einen Preis verdient.
Die Bibliothek als sozialer Treffpunkt gleich nach dem heimischen Wohnzimmer und dem Arbeitsplatz – mit diesem Konzept hat die Stadtbücherei Würzburg den Bayerischen Bibliothekspreis 2024 ergattert. Die Fachjury lobte die Entwicklung von der reinen Ausleihstation hin zu einem integrativen Ort des sozialen Miteinanders. Damit sei die Bibliothek nicht nur in Deutschland, sondern auch international ein Vorbild, heißt es in einer Mitteilung des Kunstministeriums, das den Hauptpreis mit 10.000 Euro belohnt.
Bereits 2022 hat die Bibliothek der unterfränkischen Stadt mit ihren Zweigstellen einen Entwicklungsplan vorgelegt. Er sieht unter anderem ansprechend gestaltete Räume vor, in denen Besucherinnen und Besucher Ruhe finden oder sich austauschen können, bei erweiterten Öffnungszeiten bis in den Abend hinein. Auch Nachhaltigkeit, ökologische Bildung, digitales Lernen und Vielfalt spielen eine Rolle. Man wolle die Bedürfnisse der Menschen in den Vordergrund rücken, heißt es darin. Die Jury lobte insbesondere das Angebot Level3 in der Würzburger Stadtbücherei Falkenhaus mit Kursen, Workshops und Aktionen rund um die Digitalisierung für Menschen jeden Alters.
Sonderpreis für Marktoberdorf
Ein mit 5.000 Euro dotierter Sonderpreis geht an die Stadtbücherei Marktoberdorf im Ostallgäu. Im Zuge der Sanierung des Rathauses sei die mehr als 30 Jahre alte Bibliothek komplett umgestaltet worden und verbinde nun Altes und Neues miteinander. Mit einem Lesecafé und neu gestalteten Bereichen sei die Bücherei zu einem Treffpunkt und Begegnungsort geworden.