Die Menschen in Sachsen-Anhalt bekommen weiterhin geringere Löhne als im Bundesschnitt. Eine neue Statistik zeigt aber auch Unterschiede zwischen Geschlechtern, Regionen und Berufen.
In Sachsen-Anhalt verdienen vollzeitbeschäftigte Frauen im Mittel mehr als Männer. Das Medianentgelt weiblicher Beschäftigter lag im Dezember 2023 bei 3.207 Euro, das der Männer bei 3.129 Euro im Monat, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte. Frauen seien oft in besser bezahlten sozialen Berufen tätig und erzielten somit höhere Entgelte, hieß es zur Begründung. Der Anstieg des Medianlohns im Vorjahresvergleich fiel bei Männern mit 165 Euro jedoch etwas höher aus als bei den Frauen mit 157 Euro.
Die BA weist keine Durchschnittsgehälter aus, sondern das sogenannte Medianentgelt. Der „Median“ teilt die untersuchten Werte in zwei gleich große Gruppen und ist weniger anfällig für einzelne besonders hohe Werte als der Durchschnitt. Das heißt, eine Hälfte der erfassten Beschäftigten erhält ein höheres und die andere Hälfte ein niedrigeres Entgelt. Erfasst werden die Vollzeitbeschäftigten.
Das Medianentgelt aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten lag in Sachsen-Anhalt Ende 2023 bei 3.152 Euro. Das waren 160 Euro oder 5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Besonders stark sei das Plus für die Beschäftigten von Heimen und beim Sozialwesen (+10 Prozent) sowie im Gastgewerbe (+9 Prozent) ausgefallen. Im Bundesdurchschnitt lag das Mediangehalt im Dezember 2023 bei 3.796 Euro bei einem Anstieg von 4 Prozent im Vorjahresvergleich. Hamburg lag mit 4.304 Euro ganz vorn im Ländervergleich, Mecklenburg-Vorpommern mit 3.098 Euro auf dem letzten Platz.
Regionale Unterschiede
Regional geht die Schere bei den Entgelten auseinander, hieß es weiter. „So wird in Sachsen-Anhalt seit Jahren in den Städten mehr verdient als auf dem Land.“ Der Median des Bruttomonatsentgelts sei in Halle mit 3.444 Euro am höchsten, in Magdeburg seien es 3.399 Euro, in Dessau-Roßlau 3.313 Euro. Die niedrigsten Entgelte würden im Landkreis Wittenberg mit 2.962 Euro gezahlt.
Der Blick auf die Berufe zeigt, dass Mediziner und Lehrer am besten verdienen. Zahn- und Humanmedizinerinnen und -mediziner in Sachsen-Anhalt hätten den höchsten Bruttomedianlohn. Er lag im Dezember 2023 bei 7.010 Euro. Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen erhielten 5.806 Euro. Die niedrigsten Bruttoentgelte wurden der Statistik zufolge in den Berufen der Körperpflege gezahlt, beispielsweise bei Friseurinnen und Friseuren sowie bei Kosmetikerinnen und Kosmetikern mit 1.881 Euro.