Die Messerattacke in Solingen hat erneut zu einer Debatte über die Abschiebepraxis geführt. Der Flüchtlingsrat bittet um „sinnvolle“ Lösungen.
Nach dem tödlichen Messerangriff von Solingen hat der Flüchtlingsrat in Brandenburg vor einer Debatte auf dem Rücken von Geflüchteten gewarnt. „Wir kriegen ganz viele Anrufe von Geflüchteten, die verunsichert sind, wenn sie sich die Nachrichten anschauen“, sagte ein Sprecher des Rates dem rbb.
Solche Einzeltäter gebe es leider überall auf dieser Welt. Man solle sich auf den Rechtsstaat verlassen, führte der Sprecher aus. Die Justiz sei da, um solche Vergehen zu ahnden. Die Politik solle nun nicht weitere Verunsicherung schaffen, sondern schauen, was für die Mehrheit sinnvoll sei, betonte der Sprecher.
Am Freitagabend waren bei einem Stadtfest im nordrhein-westfälischen Solingen drei Menschen mit einem Messer getötet worden. Acht Menschen wurden verletzt, vier davon schwer. Mutmaßlicher Täter ist ein 26-jähriger Syrer, der inzwischen in Untersuchungshaft sitzt. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen Mordes und wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Diese reklamierte den Anschlag für sich.