Ende 2022 wird ein Arzt getötet. Als mutmaßliche Täter stehen die ehemalige Freundin, deren Sohn und ein Halbbruder vor Gericht. Jetzt wird das Urteil erwartet.
Rund 20 Monate nach dem gewaltsamen Tod eines Arztes aus der Eifel wird im Prozess vor dem Landgericht Trier nun das Urteil gesprochen. Angeklagt sind die Ex-Lebensgefährtin des Mannes, ihr heute 18-jähriger Sohn und dessen 17 Jahre alter Halbbruder. Sie sollen den Arzt Ende 2022 nach gemeinsamer Verabredung getötet und die Leiche in einem Wald bei Rockeskyll (Kreis Vulkaneifel) vergraben haben.
Motiv soll gewesen sein, dass der 53-Jährige seit längerem übermäßig Alkohol getrunken habe – und es dann zu verbalen und körperlichen Übergriffen gekommen sei. So auch am Tatabend. Die jungen Männer sollen den Mediziner mit einem Baseballschläger und Schraubenschlüssel von hinten attackiert und dann mit um den Hals gezogenen Kabelbindern erdrosselt haben.
Sie sind beide wegen Mordes aus Heimtücke angeklagt. Bei der Frau lautet die Anklage auf gemeinschaftlichen Totschlag, da sie anfangs bei der Tat dabei gewesen sei, sich aber nicht beteiligt habe. Bei der Beseitigung der Leiche aber habe sie ebenso mitgewirkt wie bei dem Anzünden des Autos, in dem der Tote transportiert wurde – um Spuren zu beseitigen.
Hohe Haftstrafen gefordert
Die Staatsanwaltschaft hatte für die drei Angeklagten hohen Haftstrafen gefordert. Alle drei Angeklagten haben sich im Prozess eingelassen, aber in jeweils verschiedenen Versionen.
Der Orthopäde war am 30. Dezember 2022 zuletzt an seiner Arbeitsstelle in einem Krankenhaus in Daun gesehen worden und galt lange als vermisst. Im Juni 2023 hatte ein Spaziergänger einen Teil der sterblichen Überreste im Wald entdeckt. Die Tatverdächtigen sitzen seit September 2023 in U-Haft.