Die Mikroelektronik- und Halbleiterbranche im Norden von Dresden wächst. Mehrere Firmen bauen ihre Werke in Silicon Saxony, darunter der weltgrößte Chiphersteller. Dafür braucht es Fachkräfte.
Mit dem Neubau eines Beruflichen Schulzentrums für Elektrotechnik in Dresden reagieren die Stadt und der Freistaat auf den wachsenden Fachkräftebedarf durch die Chipproduktion in Sachsen. Sie investieren nach vorläufigen Planungen insgesamt 127,5 Millionen Euro in den Neubau, der 2028/2029 nutzbar sein soll.
„Dresden ist der führende Mikroelektronikstandort in Europa und das Silicon Saxony wächst weiter“, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung. Als Silicon Saxony wird die Mikroelektronik- und Halbleiterindustrie rund um die Stadt in Anlehnung an das Silicon Valley in Kalifornien genannt.
Damit stiegen die Ausbildungskapazitäten für die Zukunftsbranche Elektrotechnik deutlich, wovon die großen Halbleiterproduzenten und die mittelständischen Unternehmen profitieren.
Dresden hochmoderner Ausbildungsstandort
Für Kultusminister Christian Piwarz (CDU) sind die Chipfabriken der „Jobmotor im Silicon Saxony“, vor allem für Mikrotechnologen und Mechatroniker. Mit dem neuen beruflichen Schulzentrum gebe es einen hochmodernen Ausbildungsstandort für die „Fachkräfte von morgen“.
Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) verwies auf die bestehenden innovativen Schulkonzepte und Angebote der Stadt, nun komme eines für künftige Generationen an Auszubildenden in den Bereichen Mikrotechnologie, Mechatronik, Fachinformatik, Elektronik, Elektroanlagenmontage und IT-Systemelektronik dazu – was dem Papier zufolge auch ein Argument im länderübergreifenden Wettbewerb zur Nachwuchsgewinnung ist.
Vor einer Woche erfolgte der Spatenstich für die neue Fabrik des taiwanesischen Unternehmens TSMC, das mit drei Partnern Chips vor allem für die Automobilindustrie produzieren will. Damit kommt auch der weltweit größte Auftragsproduzent von Silizium-Mikroelektronik nach Europa und in den Dresdner Norden – dort erweitern große Player der Branche wie Infineon oder Bosch ihre Kapazitäten.