Im sauerländischen Brilon wird eine illegale Zigarettenfabrik ausgehoben. Der Steuerschaden geht laut Urteil in die Millionen.
Der Betreiber einer illegalen Zigarettenfabrik in Brilon im Sauerland ist zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der 53-Jährige hatte gestanden, an der Produktion und dem Verkauf von täglich bis zu 2,4 Millionen gefälschter und unversteuerter Zigaretten beteiligt gewesen zu sein. Der zwischen Juni 2023 und November 2023 angerichtete Steuerschaden beläuft sich laut Urteil des Bochumer Landgerichts auf 13 Millionen Euro. Zwei weitere Männer wurden zu 30 beziehungsweise 33 Monaten Haft verurteilt.
Die illegale Zigarettenfabrik war bei einer Razzia am 6. November vergangenen Jahres entdeckt worden. Dabei waren mehr als 26 Millionen Zigaretten und tonnenweise Tabak-Feinschnitt beschlagnahmt worden. Die Ware war laut Urteil für den Schwarzmarkt in Deutschland und Europa bestimmt. „Das war organisierte Kriminalität in Reinkultur“, sagte Richter Markus van den Hövel bei der Urteilsverkündung.
Hinweis aus Polen
Der erste Hinweis auf eine illegale Produktion war laut Staatsanwaltschaft von polnischen Behörden gekommen. Die 38 bis 53 Jahre alten deutschen Angeklagten hatten im Prozess Geständnisse abgelegt. Die Urteile lauten auf Steuerhinterziehung und Steuerhehlerei. Zwei der drei Urteile sind nicht rechtskräftig. Zwölf weitere Verdächtige sind laut Staatsanwaltschaft bereits in früheren Prozessen zu Bewährungsstrafen verurteilt worden.