Das Aufregendste beim Spiel Fürth gegen Paderborn passiert nach dem Schlusspfiff. Trainer Zorniger zählt seine Nummer 1 wegen eines Torgeschenks an, am Sonntag folgt die Entschuldigung.
Trainer Alexander Zorniger von der SpVgg Greuther Fürth hat sich für seine heftige Kritik an seinem Torwart Nahuel Noll entschuldigt. Der 56-Jährige hatten diesen für einen Fehler, der am Samstag in der 2. Fußball-Bundesliga beim 1:1 gegen den SC Paderborn zum späten Ausgleich der Gäste geführt hatte, massiv kritisiert – und das vor der TV-Kamera. Er habe sich am Tag danach bei Noll und auch bei der Mannschaft entschuldigt, sagte Zorniger in einem Video auf der Internt-Plattform X. „Das war nötig. Das tut mir leid.“
Eine Entschuldigung sollte in dem Plenum stattfinden, in dem man auch Kritik äußert, meinte Zorniger: „Mir ist gestern in einer sachlichen Situation, die, glaube ich, über jeden Zweifel erhaben ist, eine Situation entstanden, wo ich in der Wortwahl total danebengelegen bin in der Emotionalität und auch im Plenum. Mir sind die Emotionen total durchgegangen. Das war überhaupt nicht notwendig. Ich habe mich weit über das Maß rausgehangen, was mit als Trainer zusteht“, sagte der Fürther Coach selbstkritisch.
Zuvor hatte bereits der Berater von Torwart Noll reagiert. Gerhard Poschner war dabei bemüht, keine weitere Konfrontation aufzubauen. „Alles halb so wild. Eine berechtigte Kritik von Alex, mit viel Emotion dabei, was unmittelbar nach dem Spiel eben auch passieren kann. Fußball ist eben auch Emotion“, sagte Ex-Profi Poschner von der Agentur Vida 11 bei „skysport.de“.
Der 21 Jahre alte Noll hatte mit einem schweren Fehler den Paderborner Ausgleich durch Adriano Grimaldi zum Endstand ermöglicht. „Den Fehler sollte er nicht noch einmal machen, sonst kann sein Berater gern bei mir anrufen und fragen, warum er nicht spielt“, sagte Zorniger unter anderem.
„Nahuel hat einen Fehler gemacht und wird daraus definitiv lernen. Ein Spieler muss auch mit emotionaler Kritik umgehen können, vor allem wenn sie inhaltlich berechtigt ist und von seinem eigenen Trainer kommt“, äußerte Poschner. Der von der TSG Hoffenheim ausgeliehene Noll sei „kein Weichei und kann damit sehr gut umgehen. Damit ist das Thema auch erledigt“, meinte Poschner.
Zorniger hatte unmittelbar nach dem Spiel „maßlos sauer“ reagiert: „Der Fehler darf einem Spieler, der irgendwann mal andere Ziele hat, nicht passieren.“ Zumal der Patzer eine Vorgeschichte hatte. „Wir haben darüber schon einige Male im Training gesprochen.“ Zorniger vermisst bei seinem jungen Torwart bislang einen Lerneffekt.