In der dritten Verhandlungsrunde kommt die Einigung für das einzige kommunale Verkehrsunternehmen mit Schienenverkehr im Saarland. Im Zentrum steht die schrittweise Absenkung der Wochenarbeitszeit.
Die Fahrerinnen und Fahrer der Saarbahn erhalten die Option auf eine 35-Stunden-Woche. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), die Saarbahn sowie der Kommunale Arbeitgeberverband Saar (KAV Saar) einigten sich auf einen entsprechenden Tarifabschluss, wie GDL und KAV Saar mitteilten. Zum Paket gehören demnach unter anderem 3.000 Euro Inflationsausgleich und die mögliche Senkung der Referenzarbeitszeit auf 35 Stunden pro Woche, beginnend ab 2026 mit stufenweiser Umsetzung bis 2030.
Der stellvertretende GDL-Bundesvorsitzende Mario Reiß nannte die 35-Stunden-Woche „das Instrument der Zukunft, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken“. Jeder Arbeitnehmer könne nun selbst zwischen mehr Freizeit und mehr Geld wählen. „Das steigert die Attraktivität des Arbeitgebers“, sagte er einer Mitteilung zufolge.
„Nie dagewesene“ organisatorische Herausforderungen
Die Arbeitgeber erklärten, die Absenkung der Referenzarbeitszeit für den Schichtdienst stelle die Saarbahn vor „nie dagewesene organisatorische und betriebliche, schlussendlich auch finanzielle“ Herausforderungen.
Gemeinsam mit Saarbahn-Geschäftsführer Karsten Nagel betonte KAV-Verhandlungsführer Stefan Spaniol: „Dem Unternehmen stehen den erheblichen finanziellen Belastungen und großen organisatorischen Herausforderungen nunmehr zumindest Planungssicherheit und Planbarkeit für die nächsten Jahre gegenüber.“