Finanzen: Hamburgs Steuerschätzung gegen den Bundestrend stabil

Mitte Mai hat der Bundesfinanzminister die Steuerschätzung für Bund, Länder und Kommunen vorgelegt. Die ging von deutlich weniger Einnahmen aus als bislang erwartet. In Hamburg sieht das anders aus.

Entgegen dem Bundestrend rechnet Hamburg in den kommenden Jahren mit höheren Steuereinnahmen als noch in der Herbststeuerschätzung prognostiziert. Für dieses Jahr werde mit einem Plus in Höhe von 30 Millionen Euro gerechnet, das 2025 auf 76 Millionen Euro anwachse, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) am Dienstag bei der Vorlage der Mai-Schätzung im Rathaus. Insgesamt gehe man bis 2028 von Steuermehreinnahmen von 254 Millionen Euro gegenüber der letzten Schätzung vom November vergangenen Jahres aus.

Grund für die stabilen Erwartungen sei vor allem die positive Entwicklung bei Lohn- und Gewerbesteuern, die mehr als die Hälfte des gesamten Steueraufkommens der Hansestadt ausmachten, sagte Dresse. Hier spiegele sich die im Vergleich zu anderen Bundesländern bessere konjunkturelle Entwicklung in Hamburg wider.

Basis der Hamburger Prognose ist die bundesweite Steuerschätzung, die Finanzminister Christian Lindern (FDP) Mitte des Monats in Berlin vorgelegt hatte. Demnach müssen Bund, Länder und Kommunen im kommenden Jahr mit 21,9 Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen rechnen als noch im Herbst angenommen. Auch in den weiteren Jahren bis 2028 seien deutliche Mindereinnahmen zu erwarten.