Wohnen: Schweitzer will Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse

Bundesministerin Geywitz will Städter zum Umzug aufs Land bewegen. Ihr Parteifreund und Ministerpräsident Schweitzer hat einen anderen Ansatz.

Der neue rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) will die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in der Stadt und auf dem Land zu einem seiner Schwerpunkte machen. Dazu gehöre auch das Wohnen, sagte Schweitzer im Redaktionsgespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. „Wir brauchen hier Vergleichbarkeit und Gleichwertigkeit, der ländliche Raum ist nicht der Reserveraum für die städtischen Zentren, und ich will auch gar nicht, dass dieser Eindruck entsteht.“ 

Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse bedeute nicht Gleichheit der Lebensverhältnisse, sagte Schweitzer. „Es darf zwischen einem Dorf in der Südwestpfalz und der Mainzer Neustadt unterschiedlich sein, aber die Lebenschancen müssen bei allen Unterschieden gleichwertig verteilt sein.“ 

Auf dem Dorf gibt es nicht Leerstand an Leerstand

Bundesbauministerin Klara Geywitz will mit dem Abbau von Bürokratie für mehr Wohnungsbau sorgen. Die SPD-Politikerin hat eine entsprechende Reform des Baugesetzbuchs auf den Weg gebracht. Künftig soll damit nicht nur modern und schneller gebaut werden, auch der Klimawandel soll besser berücksichtigt werden – zum Beispiel mit mehr Grün auf den Dächern. Geywitz will aufgrund der Wohnungsnot auch mehr Menschen zum Umzug aus der Großstadt ins Umland oder in kleinere Städte bewegen.

„Wir brauchen Unterstützung, was Wohnungsbau für Familien mit Kindern angeht, was Wohnungsbau im Bereich der innovativen Wohnformen angeht, also gemeinschaftliches Wohnen, auch barrierearmes und barrierefreies Wohnen“, sagte Schweitzer. „Wir brauchen Wohnraum für Menschen mit einem kleinen Geldbeutel und wir brauchen den in Stadt und Land. Wir brauchen den auch auf dem Dorf.“ Auf dem Dorf gebe es auch nicht Leerstand an Leerstand.