Für einige ist es ein regelrechter Sport, so wenig Steuern bezahlen zu müssen, wie nur möglich. Gehen sie dabei zu weit, kommt die Steuerfahndung ins Spiel. Die war im vergangenen Jahr erfolgreich.
Die Steuerfahnder in Baden-Württemberg haben im vergangenen Jahr deutlich mehr nicht gezahlte Steuern aufgedeckt als noch im Vorjahr. Im Jahr 2023 kamen die Ermittler zu wenig gezahlten Steuern in Höhe von rund 322 Millionen Euro auf die Spur, gut 65 Millionen Euro mehr als 2022. Das geht aus der in Stuttgart vorgestellten Bilanz der Steuerverwaltung hervor.
Finanzstaatssekretärin Gisela Splett sprach von wichtigen Erfolgen im Kampf gegen Geldwäsche und Steuerbetrug. „Es geht um Fairness: Der ehrliche Steuerzahler darf nicht der Dumme sein“, sagte die Grünen-Politikerin. Angesichts der schwierigen Haushaltslage sei es wichtig, dass dem Staat die notwendigen Steuereinnahmen auch zukämen, damit er seine Aufgaben erfüllen könne.
Deutlich mehr Gelder brachte der Bilanz zufolge auch die auf große Datenmengen spezialisierte Sondereinheit für Steueraufsicht (SES) mit ihren Ermittlungen dem Fiskus ein. Die Mehreinnahmen durch die Ermittlungen beliefen sich auf gut 36 Millionen Euro, 2022 waren es noch gut 16 Millionen Euro gewesen. Als Grund für die höheren Einnahmen nannte das Finanzministerium die verstärkte Prüfung von Corona-Testzentren und Glücksspielautomaten.