NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hat bei der Friedenspreisverleihung an Emmanuel Macron das Eintreten des französischen Präsidenten für ein selbstbewussteres Europa gewürdigt. Dafür müsse Europa sich im wirtschaftlichen Wettbewerb „robuster aufstellen“ und brauche in der Verteidigungs- und Sicherheitsunion einen „echten Sprung nach vorne“, sagte Wüst zum Abschluss des Festaktes.
Macron weise immer wieder darauf hin, dass Europa mehr Verantwortung für die eigene Sicherheit übernehmen müsse, hob Wüst hervor. „Emmanuel Macron zeigt Führung in Europa. Dafür sage ich Danke“, sagte Wüst.
Macron wird mit dem Preis als „Wegbereiter und Schlüsselfigur auf deutscher und europäischer Ebene“ gelobt, wie es im Jury-Entscheid hieß. Die Jury lobte besonders Macrons Bemühungen um einen Frieden angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine. Wüst beendete seine Rede auf Französisch mit dem Ausruf „Vive L’Europe“ (Es lebe Europa).
Der Preis des Westfälischen Friedens war von westfälischen Unternehmern 1998 zum 350. Jahrestag des Friedensschlusses von Münster und Osnabrück 1648 ausgelobt worden. Er wird für Verdienste um die europäische Integration vergeben und ist mit 100.000 Euro dotiert. Die Hälfte des Preisgeldes geht an das ebenfalls ausgezeichnete Deutsch-Polnische Jugendwerk.
Das offizielle Programm des Macron-Staatsbesuchs endet mit der Preisverleihung. Danach trifft sich Macron zu politischen Gesprächen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).