Der Sozialverband VdK klagt: „Der Schulranzen ist für manche ein Luxusartikel.“ Präsident Vöge fordert Beratungs- und Unterstützungsangebote für Betroffene.
Der Sozialverband VdK hat sich zum Schulstart besorgt geäußert über die Kinderarmut in Nordrhein-Westfalen. „Wir leben in einer Zeit, in der in Nordrhein-Westfalen für immer mehr Familien der Schulstart zur großen finanziellen Belastung wird. Schon der Schulranzen ist für manche ein Luxusartikel“, sagte der Präsident des VdK NRW, Horst Vöge.
NRW hat laut einer im vergangenen Jahr veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung nach Bremen und Sachsen-Anhalt bundesweit mit 24,6 Prozent die dritthöchste Armutsgefährdungsquote bei Kindern. Fast die Hälfte dieser Betroffenen wächst nur bei einem Elternteil auf.
„Bei diesen Kindern mangelt es häufig an gesunder Ernährung. Für angemessene Kleidung, für gesellschaftliche Aktivitäten in Vereinen oder auch für Nachhilfestunden fehlt einfach das Geld“, sagte Vöge. Die Hilfen reichten bei weitem nicht aus, um Kinderarmut zu bekämpfen. Der Verband fordert niedrigschwellige Beratungs- und Unterstützungsangebote in den Kommunen.
Familien mit Alleinerziehenden in Nordrhein-Westfalen sind auch laut einer weiteren, kürzlich veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung besonders stark von Armut betroffen. Unter den rund 1,7 Millionen Alleinerziehenden mit minderjährigen Kindern waren bundesweit im vergangenen Jahr 41 Prozent demnach einkommensarm, in NRW lag der Anteil mit 46,7 Prozent noch deutlich höher.