Entführungen und Explosionen in Nordrhein-Westfalen tragen die Handschrift der niederländischen „Mocro-Mafia“. In Köln gibt es eine eigene Ermittlungskommission – mit ungewöhnlichem Namen.
Im Zusammenhang mit mehreren Explosionen und möglichen Verbindungen zur sogenannten Mocro-Mafia bearbeitet eine Ermittlungskommission in Köln mittlerweile etwa 25 Verfahren. Das teilte die Kölner Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Verfahren richteten sich gegen mindestens 20 Beschuldigte, erklärte ein Sprecher.
In den vergangenen Wochen war es immer wieder zu Explosionen in Köln, aber auch etwa in Engelskirchen und Duisburg gekommen. Nach vorläufigen Erkenntnissen der Polizei sollen diese im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen zwischen Drogenbanden auch aus den Niederlanden stehen. Explosionen vor Hauseingängen sind ein oft angewandtes Drohmittel der sogenannten niederländischen Mocro-Mafia. Unter dem Begriff werden Drogenhändler aus dem Nachbarland zusammengefasst, die teils eine marokkanische Herkunft haben.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Diebstahl einer großen Menge Cannabis aus einer Lagerhalle in Hürth Auslöser für die Gewaltspirale gewesen sein könnte. Zu dem Komplex wird auch eine brutale Geiselnahme in Köln gerechnet.
Die bei der Kölner Polizei eingerichtete Ermittlungskommission (EK) trägt den Namen „Sattla“. Der ungewöhnliche Name kommt aus dem Arabischen, wo „Sattla“ Haschisch heißt. Die EK umfasst nach Angaben der Kölner Polizei rund 50 Beamte.