Camp im Harz: Hippies wollen nackt ums Feuer tanzen – Polizei geht dazwischen

Supermond und Feuertanz im Wald? Was nach einer alten Märchenerzählung klingt, wäre im Harz fast wahr geworden.

Die Polizei hat einen nackten Feuertanz der Hippie-Gruppe „Rainbow-Family“ im Harz mit einem Großeinsatz verhindert. Der Einsatz zwischen den niedersächsischen Gemeinden Bad Grund und Clausthal begann am Montagnachmittag und endete in den frühen Morgenstunden am Dienstag, teilten die Behörden im Landkreis Göttingen mit. Auch danach hielten sich nach Informationen des Norddeutsche Rundfunks noch rund 1000 Personen in dem Gebiet auf.

Für das sogenannte „Rainbow-Gathering“ hatten sich vor gut einer Woche hunderte Menschen in dem Landschaftsschutzgebiet auf einer Fläche von 200 Hektar eingefunden. Dort wollten sie in der Vollmondnacht auf Dienstag nackt ums offene Feuer tanzen. Dieses sollte nach Angaben der Teilnehmer auf einem großen Platz ohne Bäume entzündet werden.STERN PAID Christiania_0815

Das konnten die Beamten allerdings verhindern. „Unser Hauptziel ist die Verhinderung eines großen rituellen Feuers, das die Rainbow Family aus Anlass des heutigen Vollmondes zelebrieren möchte“, sagte eine Sprecherin der Göttinger Kreisverwaltung im Vorfeld der Lokalzeitung „Harzkurier“.

Hippies erhielten keine Genehmigung für Feuerritual

Feuer sind in dem Waldgebiet generell verboten. Zu groß sei die Gefahr für Flächen- und Waldbrände, warnten die Landkreise Goßlar und Göttingen in einer Mitteilung. Die Camper hätten sich zudem nicht an das absolute Rauchverbot gehalten, hieß es weiter.

Eigentlich wollte die Hippie-Gruppe, die sich unter anderem für den Weltfrieden einsetzt, ihr Ritual auf einer Wiese im Malliehagental bei Uslar im Landkreis Northeim abhalten. Doch auch dort fehlte die Genehmigung für das Zeltlager, berichtet der NDR. Per Allgemeinverfügung erklärte die Stadt Uslar die Wiese zwischen dem 14. und 20. August zur Sperrzone.AF_Hippie Kleid 15.15

Auch für das Landschaftsschutzgebiet zwischen Bad Grund und Clausthal galt ein Betretungsverbot. Verstöße können Behördenangaben zufolge mit einer Geldstrafe von bis zu 5000 Euro geahndet werden. Einige Mitglieder der „Rainbow Family“ hatten das Areal daraufhin in der vergangenen Woche verlassen. Am Wochenende seien aber neue Teilnehmer dazugestoßen, berichteten Mitglieder der Deutschen Presse-Agentur.

Räumung des Camps verlief friedlich

Am Montagnachmittag rückten schließlich Polizei und Feuerwehr an. Wild geparkte Fahrzeuge wurden abgeschleppt, weil sie die Rettungszufahrten blockierten. Auch illegal errichtete Zelte seien nach Behördenangaben entfernt und Bußgelder verhängt worden.

Trotzdem blieb die Lage friedlich. Videos in sozialen Netzwerken zeigten Menschen, die leicht bekleidet oder nackt zu Trommelmusik tanzten, während die Einsatzkräfte anrückten.

Quellen: Mitteilung Landkreis Goßlar,„Harzkurier“, „Bild“-Zeitung, Focus, NDR