Der 1. FC Heidenheim steht vor einer herausfordernden zweiten Saison in der Fußball-Bundesliga. Trainer Frank Schmidt betont, auch nach 17 Jahren im Amt genügend Energie zu haben.
Heidenheims Trainer Frank Schmidt möchte sich bei der Europapokal-Premiere vor internationalem Publikum als Typ treu bleiben und nicht von seiner legeren Kleidung abweichen. „Frank Schmidt mit Anzug?“, antwortete der 50-Jährige im Interview der „Schwäbischen Zeitung“ (Dienstag). Das habe es beispielsweise mal während seiner Banklehre gegeben. „Aber das ist Geschichte. Als Trainer habe ich nicht vor, mich anders zu präsentieren als ich es sonst mache. Egal, ob nun Europapokal ist oder nicht.“
Zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte wird der 1. FC Heidenheim in der kommenden Saison international spielen. Dank des DFB-Pokalsieges von Meister Bayer Leverkusen reichte dem Club von der Ostalb in seiner ersten Spielzeit in der Fußball-Bundesliga Rang acht für die Qualifikation zur Conference League. Am 22. und 29. August tritt das Schmidt-Team in den Playoffs des drittklassigen europäischen Wettbewerbs an. Schmidt hatte die Heidenheimer einst 2007 in der Oberliga übernommen.
Er könne zwar nachvollziehen, dass sich ein Trainer wie Jürgen Klopp nach neun Jahren in Liverpool leer fühle und müsse sich jedes Jahr die Frage stellen, ob er noch die maximale Energie geben könne. Er habe aber „keinen Gedanken daran verschwendet, nicht in meine 18. Saison zu gehen“, sagte Schmidt: „Ich hatte keine Zweifel. Die zweite Saison nach einem Aufstieg ist immer etwas Besonderes und da kann sich jetzt jeder im Verein drauf verlassen, dass ich ihm Energie geben kann.“
Weil er nach seiner Knöchel-Operation gerade auf Gehhilfen angewiesen sei, könne er in dieser Sommerpause nicht in den Urlaub fahren und freue sich auf die Europameisterschaft. „Ich hatte wohl noch nie so viel Ruhe – weder in meiner Karriere als Trainer noch davor als Fußballer“, sagte Schmidt: „Ich bin überzeugt, dass es nicht nur in Deutschland eine tolle EM wird, sondern auch für unsere Nationalmannschaft.“