Eine Bande soll Drogenplantagen im großen Stil betrieben haben. Dann aber schlugen Ermittler zu. Nun stehen vier Angeklagte vor Gericht.
Rund acht Monate nach einer großen Drogen-Razzia in Mönchengladbach und im Kreis Höxter beginnt heute (9.30 Uhr) ein Strafprozess gegen vier mutmaßliche Drahtzieher. Angeklagt sind vier Männer im Alter von 27 bis 37 Jahren. Ihnen wird vor dem Landgericht Mönchengladbach bandenmäßiger Drogenhandel im großen Stil vorgeworfen.
Laut Anklage sollen sich die Männer im Januar 2022 zu einer Bande zusammengetan haben. In der Folgezeit hätten sie am Niederrhein und in Ostwestfalen 13 Cannabisplantagen betrieben – im Kreis Höxter, in Mönchengladbach, aber auch in Willich, Gangelt, Salzkotten, Borchen, Lage, Bahrenburg und Twistringen.
Die Aufgaben sollen klar verteilt gewesen sei. Ein 27-Jähriger soll geeignete Immobilien gesucht und die anfallenden Kosten gezahlt haben. Die drei Mitangeklagten sollen sich in unterschiedlicher Form am Betrieb der Plantagen und dem Vertrieb des Cannabis beteiligt haben. Dazu hätten die Anmietung der Gebäude, Aufbau, Ausstattung und Pflege der Plantagen gehört sowie die Beschaffung der nötigen Arbeiter, so die Anklage.
Kiloweise abgepackte Betäubungsmittel
Am 24. Januar 2024 rückten allerdings Ermittler an. Bei der wurden nach Polizeiangaben in Mönchengladbach und im Kreis Höxter zwei Plantagen mit jeweils knapp 600 Cannabispflanzen, kiloweise abgepackte Betäubungsmittel, Waffen, eine fünfstellige Summe Bargeld sowie sieben Autos sichergestellt. Vorangegangen waren monatelange Ermittlungen. Die Angeklagten und ihre mutmaßlichen Helfer wurden observiert. Auch Telefone wurden abgehört.
Bisher haben sich die vier Männer nicht zu den Vorwürfen geäußert. Ein Angeklagter habe nur Angaben zu Vermietung der Räume gemacht. Mitte Juli wurden in Höxter bereits zwei Helfer der mutmaßlichen Bande vom dortigen Amtsgericht zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Die beiden Männer hatten gestanden, von Oktober 2023 bis Januar 2024 eine Plantage in Steinheim-Vinsebeck gepflegt zu haben. Ihrer Aussage nach waren sie mit falschen Job- und Geldversprechen in den Kreis Höxter gelockt worden.
Für den aktuellen Prozess sind in Mönchengladbach bisher 14 Verhandlungstage angesetzt worden.