Highfield-Festival: Spekulationen über Riesenrad-Brand: Warum ging die Gondel in Flammen auf?

Nach dem Brand einer Riesenradgondel beim Highfield-Festival sucht die Polizei nach Hinweisen und Zeugen. Bis die Ursache feststeht, können noch Wochen vergehen.

Nach dem Riesenradbrand beim Highfield-Festival am Störmthaler See nahe Leipzig untersucht die Polizei weiter, wie es dazu kommen konnte. Hinweise auf vorsätzliche Brandstiftung gebe es nicht, teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit. 

Die Polizei geht derzeit davon aus, dass das Feuer durch ein Versehen verursacht wurde. Ein technischer Defekt am Riesenrad als Brandursache wurde zum jetzigen Zeitpunkt ausgeschlossen. Es werden Zeugen gesucht, die dabei helfen können, ein mögliches fahrlässiges Fehlverhalten aufzuklären. Spekulationen darüber, dass eine Zigarette den Brand versucht haben könnte, bestätigte die Polizei nicht.

Am Samstag gegen 21.00 Uhr hatte zunächst eine der 24 Gondeln des Riesenrads Feuer gefangen, bevor die Flammen auf eine weitere Gondel übergriffen. Das Festival wurde für etwa zwei Stunden unterbrochen.

65 Riesenradfahrer medizinisch versorgt

Nach Angaben des Betreibers des 38 Meter hohen Riesenrads entstand das Feuer während eines Fahrgastwechsels. Zu diesem Zeitpunkt befand sich jedoch niemand in der Gondel.Riesenrad beim Highfield fängt Feuer 22.10

Ein Brandursachenermittler stellte nach Angaben der Polizei vom Sonntag fest, dass zuerst Materialien unterhalb des Riesenrads aus unbekannten Gründen in Brand geraten waren. Die Flammen griffen dann auf die Gondeln über. Wie die Beamten am Montag mitteilten, beendete der Experte seine Arbeit vor Ort inzwischen. Zeugen wurden gebeten, sich weiterhin zu melden.

Insgesamt 65 Personen wurden nach dem Vorfall ärztlich versorgt. Rettungskräfte brachten den Angaben zufolge 16 Menschen in Krankenhäuser, darunter vier Personen mit Brandverletzungen und eine Person mit einer Sturzverletzung. Die meisten der Verletzten kamen nach Polizeiangaben mit Rauch in Kontakt. Einige von ihnen, darunter Ersthelfer und mindestens vier Polizeibeamte, wurden auf mögliche Rauchgasvergiftungen untersucht. Lebensgefährliche Verletzungen gab es nicht. Neben Festivalbesuchern waren auch Ersthelfer betroffen, darunter etwa Polizeibeamte.

Ermittlungen dauern noch an

Sachsens Opferbeauftragte Iris Kloppich dankte den Helferinnen und Helfern. Sie hätten „beherzt und selbstlos eingegriffen“, um anderen Menschen zu helfen, erklärte sie am Montag. Ihnen sei es zu verdanken, dass nichts Schlimmeres passiert sei. Den Verletzten wünschte sie schnelle Genesung.

Die Polizei betont, dass die Ermittlungen mehrere Wochen, möglicherweise sogar Monate, in Anspruch nehmen könnten.

Das Highfield-Festival am Störmthaler See bei Leipzig hatte am Donnerstagabend begonnen. Nach Angaben der Veranstalter reisten etwa 30.000 Musikfans an, um Konzerte bekannter Künstler zu besuchen.