Die Würzburger Kickers werfen fast die TSG 1899 Hoffenheim aus dem DFB-Pokal. Wieder ist nach dem Elfmeterschießen Endstation. Der Auftritt macht dem Viertligisten aus Unterfranken Mut.
Nach der knapp verpassten Sensation im DFB-Pokal bekamen die geknickten Würzburger Kickers auf ihrer Ehrenrunde massig Zuspruch von ihren Fans. „Kopf hoch“, riefen die begeisterten Anhänger immer wieder ihren Fußball-Idolen zu.
Wie schon vor fünf Jahren verpassten die Würzburger Kickers aber gegen den Erstligisten TSG 1899 Hoffenheim erst nach einem packenden Elfmeterschießen den Einzug in die zweite Runde des auch finanziell lukrativen Wettbewerbs. Das Überstehen der Auftakthürde hätte dem Außenseiter alleine 418.906 Euro Prämie eingebracht.
Farahnak überwindet den eigenen Torwart
„Wir lassen uns gerne auf die Schulter klopfen, wir müssen aber realistisch sein: Wir sind trotzdem raus“, sagte Trainer Markus Zschiesche nach dem 3:5 seines Viertligisten im Elfmeterschießen gegen den Europa-League-Teilnehmer. „Wir hätten etwas Großes schaffen können. Aber wenn man bei einem Spiel wie heute den letzten Punch setzt und wirklich weiterkommt, dann wäre es unglaublich.“
Die frech auftretenden Unterfranken waren tatsächlich kurz davor, etwas fast Unglaubliches zu schaffen. Ein Blackout von Ersatztorwart Luca Philipp ermöglichte Würzburgs Enes Küc, der kurzfristig für den erkrankten Theo Harz aufgelaufen war, vor 9511 Zuschauern schon in der elften Minute die Führung für den krassen Außenseiter. Ein Eigentor von Ebrahim Farahnak (18.), der erst unter der Woche aus Altglienicke gekommen war, überraschte dann seinen Keeper Johann Hipper und brachte die Kraichgauer wieder ins Spiel.
Die erneute Führung durch Würzburgs Moritz Hannemann (100.) konnte Marius Bülter (107.) noch einmal ausgleichen. Erst im Elfmeterschießen parierte Hoffenheims lange unglücklicher Keeper Philipp entscheidend gegen Kapitän Dominik Meisel und ließ den Pokal-Traum der Gastgeber damit platzen. „Wenn wir diese Art und Weise in jedes Spiel der Saison mitnehmen, werden wir schwer zu schlagen sein. Dann werden wir auch weiter eine gute Rolle spielen“, sagte Trainer Zschiesche zuversichtlich.
Jeder soll „für jeden Gas“ geben
Die Würzburger waren in der vergangenen Saison Meister der Regionalliga Bayern geworden. Im Relegationsrückspiel gegen Hannover 96 II unterlagen sie aber im Elfmeterschießen und verpassten damit die Beförderung. In dieser Saison liegen die Kickers nach fünf Spieltagen und einer weniger ausgetragenen Partie auf Tabellenplatz acht.
„Wir werden viel Selbstvertrauen mitnehmen, weil man sieht, wozu wir in der Lage sind“, sagte Hannemann nach der starken Leistung des mutigen Regionalligisten. „Wenn jeder für jeden Gas gibt, dann können wir sehr viel erreichen.“