US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat seinen Wahlkampf mit persönlichen Attacken auf seine Rivalin Kamala Harris fortgesetzt. Der Ex-Präsident warf der Vizepräsidentin am Samstag bei einem Auftritt im Bundesstaat Pennsylvania vor, für die „verheerende“ Inflation im Land verantwortlich zu sein. Dann machte er sich erneut über Harris‘ Lachen lustig und nannte die Präsidentschaftskandidatin der Demokratischen Partei eine „Kommunistin“ und eine „Verrückte“.
Der 78-jährige Kandidat der Republikaner ging auch erneut auf eine Harris-Zeichnung auf der Titelseite des US-Magazins „Time“ ein und behauptete, dass er „viel besser aussehe als sie“.
Medienberichten zufolge hatten Trumps Berater zuletzt verstärkt versucht, den Ex-Präsidenten dazu zu bewegen, sich bei seinen Auftritten auf Sachthemen wie Einwanderung und Inflation zu konzentrieren und auf persönliche Angriffe auf Harris zu verzichten. Sie befürchten demnach, dass die Attacken bei unentschlossenen Wählern, auf die Trump für einen Sieg bei der Wahl am 5. November unbedingt angewiesen ist, nicht gut ankommen.
Einige Republikaner haben mittlerweile sogar öffentlich die Befürchtung geäußert, dass Trump unentschlossene Wähler abschrecken könnte. In einem Interview im Sender Fox News appellierte Trumps einstige Konkurrentin im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur, Nikki Haley, am Dienstag etwa an die eigene Partei, im Wahlkampf eine „bedeutende Veränderung“ zu vollziehen und aufzuhören, über Harris zu „jammern“.
Trump beharrte hingegen auf seinem „Recht“, persönliche Angriffe gegen Harris zu starten. „Ich habe nicht viel Respekt vor ihr. Ich habe nicht viel Respekt vor ihrer Intelligenz und ich glaube, dass sie eine schlechte Präsidentin sein wird“, sagte er am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.
US-Präsident Joe Biden hatte im Juli angesichts der Debatte um seine geistige Fitness seinen Verzicht auf die Kandidatur bei der Wahl im November erklärt und seine Vizepräsidentin als neue Kandidatin vorgeschlagen. Nachdem Harris bereits Anfang August per elektronischem Votum zur Präsidentschaftskandidatin gekürt worden war, wird die 59-Jährige beim Parteitag der Demokraten kommende Woche in Chicago die Nominierung formell akzeptieren.
Der 78-jährige Trump ist durch die von der Harris-Kandidatur in Teilen der Wählerschaft ausgelöste Euphoriewelle in die Defensive geraten. In mehreren Umfragen hat sie ihn mittlerweile überholt.