Der sudanesische Gesundheitsminister Haitham Ibrahim hat nach wochenlangen schweren Regenfällen eine Cholera-Epidemie in dem nordostafrikanischen Land ausgerufen. „Wir erklären eine Cholera-Epidemie aufgrund der Wetterbedingungen und weil das Trinkwasser kontaminiert ist“, sagte Ibrahim am Samstag in einem von seinem Ministerium veröffentlichten Video.
Die Entscheidung wurde demnach in Zusammenarbeit mit den Behörden im östlichen Bundesstaat Kassala, den Organisationen der Vereinten Nationen und Experten getroffen worden, nachdem das Labor für öffentliche Gesundheit das Cholera-Virus entdeckt habe. Angaben zur Zahl der Fälle machte der Minister nicht. Betroffen sind vor allem die Bundesstaaten Kassala und Gedaref.
Cholera wird unter anderem durch verunreinigtes Trinkwasser übertragen und kann unbehandelt schnell zum Tod führen.
Im Sudan liefern sich die Armee von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo seit April 2023 einen Machtkampf. Zehntausende Menschen wurden nach UN-Angaben bei den Kämpfen getötet. Mehr als 10,7 Millionen Menschen wurden laut Internationaler Organisation für Migration (IOM) innerhalb des Landes vertrieben und 2,3 Millionen Menschen flohen in die Nachbarländer.
Aufgrund des andauernden Konflikts befindet sich das Land am Rande einer Hungersnot, humanitäre Hilfe ist nach Angaben von Hilfsorganisationen fast unmöglich.