Ein Studenten-Oscar kann ein Sprungbrett nach Hollywood sein. Jedes Jahr ehrt die Filmakademie in Los Angeles Nachwuchstalente. Ein Absolvent der Filmuniversität Babelsberg ist unter den Finalisten.
Ein Absolvent der Filmuniversität Babelsberg hat in diesem Jahr Chancen auf einen Studenten-Oscar. Mit dem Kurzfilm „Kruste“ schaffte es der 1994 geborene Regisseur Jens Kevin Georg unter die Finalisten bei den Student Academy Awards. 28 Produktionen von insgesamt 2683 Einreichungen von Filmhochschulen aus aller Welt sind nun in der Endrunde. Nach Mitteilung der Oscar-Akademie in Los Angeles werden die Preise für die Kurzfilme in insgesamt vier Kategorien am 29. Oktober in Kalifornien verliehen.
„Kruste“ ist unter den sieben Finalisten in der Kurzfilm-Sparte „Narrative“ (Spielfilm), neben Beiträgen aus Italien, Polen, Großbritannien, der Tschechischen Republik und den USA. Am Ende holen drei Filme in dieser Kategorie den Studenten-Oscar in Gold, Silber und Bronze. Weitere Sparten sind Dokumentarfilm, Animation und Experimentalfilm.
Regisseur und Drehbuchautor Georg erzählt in dem knapp halbstündigen Kurzfilm eine Geschichte um Erwachsenwerden und Identität. Ein 12-jähriger Junge namens Fabi steht vor der Herausforderung, als vollwertiges Familienmitglied akzeptiert zu werden. Dazu muss er eine erste, große Wunde präsentieren, die zu einer Narbe verkrustet. Der Kurzfilm, der an der Filmhochschule Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg entstand, wurde schon auf mehreren Festivals gezeigt.
Im vorigen Herbst holte die deutsche Regisseurin Tamara Denić mit ihrem Abschlussfilm „Istina“ (Wahrheit) an der Hamburg Media School (HMS) in der Sparte „Narrative“ den Studenten-Oscar in Bronze.
Mit den Trophäen ehrt die Akademie seit 1972 Auslands-Regisseure und junge Talente von Filmhochschulen in den USA. Der Studenten-Oscar hat sich als Sprungbrett für eine Hollywood-Karriere erwiesen. Regisseure wie John Lasseter („Toy Story“), Spike Lee („Malcolm X“), Robert Zemeckis („Zurück in die Zukunft“) und Cary Fukunaga („Keine Zeit zu sterben“) zählen zu früheren Preisträgern.