Die „Zauberflöte“ von Mozart gilt als eine am häufigsten inszenierte Opern der Welt. So wie jetzt im Saarland ist sie aber noch nie aufgeführt worden.
Im Saarland sind neue Opernfestspiele an einem ungewöhnlichen Ort eröffnet worden: Auf einer Bergbauhalde bei Ensdorf ging Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ über die Bühne. Die Inszenierung in 150 Metern Höhe fand am „Saarpolygon“ statt, einer rund 30 Meter hohen Großskulptur aus Stahl, die als zentrales Denkmal zum Ende des Bergbaus im Saarland errichtet wurde.
„Es ist ein Ort mit so viel Symbolik“, sagte Festspielleiter Joachim Arnold der Deutschen Presse-Agentur. Es sei das erste Mal, dass „Die Zauberflöte“ auf einer solchen Halde inszeniert wurde. „Wir haben das jetzt erstmals gewagt“, sagte er.
Insgesamt rund 12.000 Zuschauer
Geboten ist eine multimediale Inszenierung, bei der das gewaltige Denkmal zum Rahmen des Bühnenbildes wird und als Fläche für Video- und Lichtprojektion dient. Die Opernfestspiele am Saarpolygon gehen bis zum 25. August. Alle acht Vorstellungen mit gesamt rund 12.000 Zuschauern seien ausverkauft, sagte Arnold.
Für das Projekt mussten mehr als 200 Tonnen Material auf das Plateau geschafft werden. „Hier oben gab es vorher nichts“, berichtete Arnold. „Kein Wasser, kein Strom, absolut nichts.“ Eine Bergehalde ist eine aufgeschüttete Halde aus Gestein, das bei der Kohleförderung übrig geblieben ist. Der Bergbau an der Saar endete 2012.
An den besonderen Ort wurden die Zuschauer mit Elektrobussen gebracht. Weitere Besonderheit: Das Orchester spielte am Fuße der Halde im Zechengebäude: Dirigent unten und Darsteller oben konnten sich per Video live sehen. Choreograph und Regisseur ist Stefano Poda, die musikalische Leitung hat Marcus Bosch. Das Budget der Festspiele beträgt rund 1,5 Millionen Euro, davon kommen 400.000 Euro vom saarländischen Wirtschaftsministerium.