Dicke Luft im Händlerraum von „Bares für Rares“: Walter „Waldi“ Lehnertz spielte mit einer Schießtafel herum – ein Kollege fand das nicht so lustig.
Eine echte Rarität haben Xaver Koppmair und Jamie Jesse bei ihrem Besuch im Pulheimer Walzwerk dabei: Die Freunde aus dem Münchner Raum haben eine alte Schießtafel im Gepäck.
Wie Experte Sven Deutschmanek erklärt, stammt die Tafel nicht von einem Schützenfest, sondern einem Wein- oder Winzerfest. Dafür spricht die malerische Gestaltung auf der Vorderseite sowie der am Rande verzeichnete Spruch: „Trifft einer da die Scheiben fein, so winkt zum Lohne guter Wein“. Einschusslöcher weisen darauf hin, dass die Schießtafel tatsächlich im Einsatz war.
„Bares für Rares“: Die Expertise liegt über dem Wunschpreis
Deutschmanek hält das Objekt für „richtig alt“. Sie weißt den Habsburger Doppeladler auf, sei demnach auf jeden Fall vor 1918 entstanden. Der Experte vermutet eine Entstehungszeit um 1880.
150 Euro hätten die Verkäufer gerne für ihr altes Stück. Sven Deutschmanek geht noch drüber: Er taxiert den Wert auf 200 bis 300 Euro.
Im Händlerraum zeigt der Österreicher Wolfgang Pauritsch direkt Interesse an dem Objekt. Er startet auch die Auktion mit 50 Euro. Währenddessen spielt Walter „Waldi“ Lehnertz mit der Schießtafel herum. Pauritsch mag gar nicht zuschauen. „Leg sie bitte nur wieder ganz vorsichtig hin, Waldi“, fordert er seinen Kollegen auf. „Bitte tu mir den Gefallen.“
„Waldi“ spielt herum
Doch „Waldi“ denkt gar nicht daran und bricht die Tafel munter entzwei: „Ist schön, mal so rumzuspielen“, sagt der Händler. Derweil hat Pauritsch sein Gebot auf 80 Euro erhöht – doch dafür wollen die beiden Bayern die Tafel nicht abgeben. Pauritsch bietet nun 100 Euro, doch das reicht noch immer nicht: Die Verkäufer nennen 150 Euro als ihre Schmerzgrenze.
„Die macht der Wolfgang“, sagt „Waldi“ von der Seite. „Vorsicht, hüte deine Zunge, das ist Glatteis, auf dem du dich gerade bewegst“, warnt Pauritsch seinen Kollegen. Und bietet dann sogar 160 Euro.
Damit erhält er den Zuschlag. Und der durch „Waldi“ entstandene Schaden dürfte sich auch beheben lassen: „Das kann man leicht kleben“, sagt Daniel Suppes. Der Käufer ist jedenfalls zufrieden: „Das ist eine Traumscheibe“, sagt Pauritsch.
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